Ulbing besiegt Ledecka
Am Karerpass setzte sich die Österreicherin Ulbing im Finale gegen die Rekordsiegerin Ester Ledecka aus Tschechien durch, während der Deutsche Baumeister im Finale der Herren gegen den Russen Dmitrii Loginov die Nase vorne hatte. Mit Edwin Coratti landete auch ein „Azzurro“ auf dem Podest: Der Langtauferer wurde Dritter, nachdem er im kleinen Finale Mirko Felicetti besiegt hatte.
Daniela Ulbing strahlte nach der Siegerehrung genau wie die Sonne, die den Weltcup in Carezza den ganzen Tag über begleitete. Nachdem sich die 23-Jährige als Gesamtsechste in der Qualifikation das Ticket für die Finalläufe eingeheimst hatte, blieb sie in den Ausscheidungsrennen für die Konkurrenz unerreichbar. Im Halbfinale gab sich der Vorjahressiegerin Ramona Hofmeister (Deutschland) das Nachsehen, ehe sie im Finale die große Ester Ledecka besiegte. Die Tschechin schied im Finale im steilen Mittelteil auf der Pra-Di-Tori-Piste aus.
„Es war heute kein leichtes Rennen, aber das ist egal, weil ich heute wirklich konstant schnell gefahren bin. Es freut mich, hier in Carezza gewonnen zu haben“, war die Österreicherin nach dem Rennen überglücklich. Für Ulbing ist der Sieg in Carezza der zweite im Weltcup nach dem Triumph im Parallel-Slalom in Sierra Nevada im Jahre 2017.
Im kleinen Finale um den dritten Platz setzte sich Ramona Hofmeister gegen die Japanerin Miki Tsubaki durch und bestätigte dadurch ihre Führung im Gesamtweltcup. Tsubaki kegelte im Viertelfinale die Russin Darina Klimt durch, welche wiederum im Achtelfinale Nadya Ochner, die einzige Athletin der italienischen Nationalmannschaft in den Finalläufen, ausschaltete. Die Burgstallerin, die 2018 in Carezza gewonnen hatte, war nach dem Rennen enttäuscht: „Die Piste hier liegt mir gut, das hat man in der Qualifikation gesehen. Im Achtelfinale habe ich aber zwei kleine Fehler gemacht, das war dann schon zu viel.“ Am Ende belegte Ochner Rang neun.
Baumeister holt sich Weltcup-Sieg und Gesamtführung
Auch bei den Herren hat Carezza ein neues Siegergesicht gefunden. Stefan Baumeister gewann am Fuße des Latemars zum vierten Mal ein Weltcup-Rennen. Im Finale schied sein Kontrahent Dmitrii Loginov, genau so wie Ester Ledecka kurz vor ihm, im Mittelteil aus, wodurch auch bei den Herren am Ende kein Photofinish benötigt wurde. Durch den Triumph in Carezza hat sich Baumeister auch die Gesamtweltcupführung unter den Nagel gerissen, die zuvor der Südkoreaner Sangho Lee innehatte, für den im Viertelfinale ausgerechnet gegen Baumeister Schluss war. „Carezza ist schon seit langem mein Lieblingshang im Parallel-Riesentorlauf. Bisher konnte ich das aber noch nie so zeigen, deswegen freue ich mich umso mehr, dass es endlich geklappt hat. Ich möchte mich bei den Organisatoren für die großartige Arbeit bedanken, die sie geleistet haben“, sagte der Deutsche nach der Siegerehrung.
Fast noch mehr freute sich nach dem Rennen der Südtiroler Edwin Coratti, der das kleine Finale gegen seinen italienischen Teamkameraden Mirko Felicetti aus Moena gewonnen hatte und damit erstmals in Carezza auf dem Podest stand. „Es ist wunderschön, das hier geschafft zu haben. Ich bin mit meiner Leistung heute extrem zufrieden, weil ich den ganzen Tag über gut gefahren bin und abgeliefert haben“, freute sich der 30-Jährige aus Pleif in Langtaufers. Damit hat er auch Recht, denn im Achtelfinale schmiss Coratti zunächst den zweifachen Corezza-Sieger Roland Fischnaller (Villnöß) aus dem Rennen, ehe er im Viertelfinale auch Rekordsieger Benjamin Karl aus Österreich ausschaltete.
Die Ergebnisse der anderen Italiener
Für die anderen „Azzurri“, die sich für die Finalläufe qualifiziert haben, war spätestens im Viertelfinale Schluss. Neben Fischnaller musste auch der Grödner Daniele Bagozza im Achtelfinale die weiße Fahne hissen, während Maurizio Bormolini aus Livigno im Viertelfinale das Handtuch schmeißen musste. Nicht für Finalläufe qualifiziert haben sich Aaron March (Völs), Gabriel Messner (Villnöß), Marc Hofer (St. Martin in Passeier) und Fabian Lantschner (Bozen). Bei den Damen war für Jasmin Coratti (Langtaufers), Lucia Dalmasso, Lisa Caffont, Elisa Fava und Sofia Valle schon am Vormittag Schluss.
Ein gelungenes Event vor Publikum
Auch die Organisatoren des 12. Snowboard-Weltcups in Carezza waren nach den Rennen, die nach einem Jahr Abstinenz wieder vor Publikum stattfinden konnten, hochzufrieden. „Es war Wahnsinn, die Bedingungen waren ausgezeichnet und auch die Piste hat super gehalten hat. Wir könnten nicht zufriedener sein“, freute sich OK-Chef Andreas Obkircher nach dem Weltcup und bedankte sich herzlich bei allen Sponsoren und freiwilligen Helfern, die zur erfolgreichen Abwicklung der Veranstaltung beigetragen haben.
Lange Zeit zum Verschnaufen haben die Snowboarderinnen und Snowboarder nicht. Schon in zwei Tagen geht es mit dem Weltcup in Cortina d’Ampezzo weiter, wo am Samstagabend ein Parallel-Riesentorlauf abgehalten wird. Es ist gleichzeitig das letzte Rennen vor der großen Weihnachtspause.
Parallel-Riesentorlauf Damen, Ergebnisse
- Daniela Ulbing (Österreich)
- Ester Ledecka (Tschechien)
- Ramona Hofmeister (Deutschland)
- Miki Tsubaki (Japan)
- Julia Dujmovits (Österreich)
- Julie Zogg (Schweiz)
- Ladina Jenny (Schweiz)
- Darina Klink (Russland)
Parallel-Riesentorlauf Herren, Ergebnisse
- Stefan Baumeister (Deutschland)
- Dmitrii Loginv (Russland)
- Edwin Coratti (Pleif in Langtaufers/Italien)
- Mirko Felicetti (Italien)
5 Benjamin Karl (Österreich)
- Sanho Lee (Südkorea)
- Dario Caviezel (Schweiz)
- Maurizio Bormolini (Italien)
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