„Sind mit Kontrollen einverstanden“
Die Diskotheken in Südtirol dürfen nun doch wieder öffnen. Die Erleichterung ist groß, aber es wird künftig strenge Kontrollen geben.
von Markus Rufin
Einen Monat lang durften die Diskotheken in Südtirol öffnen, bevor sie vergangene Woche wieder schließen mussten. Die Aufregung war groß, aber nur von kurzer Dauer. Denn weil Südtirol die 2G-Regelung vollinhaltlich übernommen hat, dürfen auch die Diskotheken wieder öffnen.
Gesundheitslandesrat Thomas Widmann knüpfte bei der gestrigen Ankündigung die Öffnung aber auch an einige Bedingungen. Zum einen müssen die geltenden Bestimmungen eingehalten werden. Das heißt, dass nicht nur die 2G-Regelung beim Einlass gilt, auch dürfen weiterhin nur 50 Prozent in das Lokal und an der Theke gilt die Maskenpflicht. Zum anderen hat die Landesregierung vor, die Kontrollen zu intensivieren. Nun steht sogar ein Vorschlag im Raum, wonach künftig Polizisten oder Carabinieri den gesamten Abend über vor dem Lokal stehen, um sicherzugehen, dass die Regeln und speziell die Green-Pass-Kontrolle eingehalten wird. Landesrat Widmann geht nämlich davon aus, dass viele Jugendliche mit gefälschtem Green Pass unterwegs seien.
Für die Diskotheken-Betreiber stellt das kein Problem dar. Der Betreiber der Diskothek Max, Felix Taschler, erklärt: „Wir sind froh, dass wir wieder aufsperren dürfen und beginnen heute mit dem Vorverkauf der Online-Tickets. Am Dienstag werden wir dann öffnen.“
Die Kontrollen der Behörden seien für Taschler und sein Team kein Problem, allerdings vermutet er, dass sie wohl überflüssig sein werden: „Wir hatten im letzten Monat vier Mal die Carabinieri vor Ort. Diese haben gesehen, dass wir den Ausweis mit dem Green Pass kontrollieren. Kein einziger ist ohne diese Kontrolle durchgekommen. Der Einsatz der Polizei ist also für uns sogar wünschenswert, ich glaube nur, dass die Ordnungskräfte andere Sachen zu tun haben, als uns bei unserem Job zuzuschauen, den wir ohnehin machen.“
Ähnlich sieht es auch Georg Sanin, dessen Diskothek Exclusiv bereits mehrmals für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hat. Er sagte noch letzte Woche, dass ein Arbeiten unter diesen Bedingungen nicht möglich sei, werde nun aber auch wieder öffnen: „Die Bedingungen sind wieder normal. Die 2G-regelung geht für uns in Ordnung, weshalb wir am Dienstag öffnen.“
Bezüglich der Kontrollen der Ordnungskräfte müsse man sich erst mit den zuständigen Behörden zusammensetzen, allerdings werde man alles daran setzen, die Kontrollen ordnungsgemäß durchzuführen und dazu auch mit den Ordnungskräften zusammenzuarbeiten: „Wir können es uns nicht erlauben, dass es zu einem Infektionsherd in der Diskothek kommt.“
Die Aussage, das viele Jugendliche mit einem gefälschten Green Pass unterwegs sind, können aber beide nicht bestätigen. „Bis jetzt sind uns keine Unregelmäßigkeiten aufgefallen“, berichtet Taschler. „Es ist aber sicher möglich, dass einige ein Schlupfloch gefunden haben. Mit der 2G-Regelung wird es nochmal schwieriger. Ich bin mir sicher, dass rund 99 Prozent der Gäste in Ordnung sind. Immerhin ist es nicht einfach, Ausweis und Green Pass zu fälschen. Nur Leute, die darin bewandert sind, werden das schaffen und das sind sicher nicht viele.“
Doch was halten die Jugendlichen selbst von der neuen 2G-Regelung. Der Club Max hat dazu eine Umfrage in den sozialen Medien gestartet. Auch wenn die Umfrage nicht professionell durchgeführt wurde, sagt sie doch einiges aus, da sich 5.000 Personen daran beteiligt haben. Von diesen 5.000 Personen haben sich 85 Prozent für eine Öffnung der Diskothek unter einer 2G-Regelung ausgesprochen, nur 15 Prozent waren dagegen. Das bekräftigt die Betreiber im Land, trotz aller wirtschaftlicher Bedenken zu öffnen.
Unsicherheiten gebe es nur, weil sich die Frage stellt, wie lange die Diskotheken offen bleiben, sagt Taschler. In Vergangenheit waren sie nämlich die ersten, die ihre Lokale schließen mussten: „Ich hoffe, dass sich die Landesregierung an die staatlichen Vorgaben hält, die besagen, dass wir so lange arbeiten können, bis wir rote Zone sind. Wenn der Landeshauptmann einen Sonderweg einschlägt, hoffe ich, dass wenigstens auch jene Lokale geschlossen werden, die zwar die gleiche Arbeit wie wir machen, aber nicht die Voraussetzungen erfüllen, um die Kontrollen durchzuführen.“
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