Leonardos Erfindungen
Leonardo da Vincis bahnbrechende Ideen im Transportwesen sind das Thema der Ausstellung „Leonardos Erfindungen“, die ab 7. Dezember im Naturmuseum läuft. Im Rahmen des Museumsjahres Euregio 2021 zum Thema „Transit – Transport – Mobilität“.
Die Ausstellung „Leonardos Erfindung“ im Naturmuseum Südtirol präsentiert die facettenreiche Figur Leonardo da Vincis im Zusammenhang mit dem Thema Transport und seine Erfindungen von Maschinen zu Land, zu Wasser und in der Luft. Konzipiert wurde sie vom Forschungszentrum Leonardo3, das sich seit 2004 mit dem Studium und der wissenschaftlichen Vermittlung Leonardos Werks befasst und 2013 das Leonardo3-Museum in Mailand eröffnete. Die Schau bietet multimediale Erlebnisse, exklusive Rekonstruktionen und interaktive Stationen und lädt das Publikum ein, das Genie und Universaltalent der Renaissance hautnah zu erleben.
In digitaler und interaktiver Form kann etwa in den beiden wichtigsten Kodexen Leonardo da Vincis geblättert werden: Der Kodex Atlanticus ist mit 1.750 Zeichnungen aus den Bereichen Mechanik, Ingenieurwesen, Architektur, Mathematik, Geometrie, Astronomie, Botanik, Zoologie, Anatomie, Militärwesen und Physik die umfangreichste Sammlung Leonardos und dokumentiert 40 Jahre aus dem Leben des Künstlers. Der Kodex über den Vogelflug enthält hingegen einzigartige Fluganalysen, die auf der Beobachtung von Vögeln beruhen, und das Projekt für eine Flugmaschine, den Großen Milan, inklusive Anleitungen und Pilotenhandbuch. Zu sehen sind hier neben Texten, Manuskripten und anderen Quellen 3D-animierte Zeichnungen.
Einen Höhepunkt der Schau stellt der seit Leonardos Zeit für diese Ausstellung erstmalig rekonstruierte Schnelle Karren dar, eine revolutionäre Maschine zum Transport von Baumstämmen, ausgestattet mit einem innovativen Mechanismus, der das Gleiten der Wagenräder verbessert hätte. „Dieses System ist mit dem Konzept der modernen Kugellager verwandt, mit denen alle modernen Fahrzeuge ausgestattet sind. Dieser Maschinentyp ist zwar weniger auffällig als andere, spielt aber in der Geschichte der Wissenschaft eine wesentliche Rolle“, erklärt der Trentiner Edoardo Zanon, wissenschaftlicher Leiter von Leonardo3 und Kurator der Ausstellung.
Präsentiert wird weiters das Automobil, das nicht Personen befördern sollte, sondern ein Instrument für Szenenbilder im Theater darstellte, das sich autonom auf der Bühne bewegen konnte.
Im Bereich der Flugstudien – eine der größten Leidenschaften Leonardos – sind das Fliegende Fahrrad und das Fliegende Tandemausgestellt, zwei Projekte aus der Jugendzeit Leonardos, als er noch versuchte, die Muskelkraft des Menschen zum Fliegen zu nutzen. Was hingegen den Transport zu Wasser betrifft, zeigt die Ausstellung fünf Schiffe: die Kriegsgaleone, das Sichelboot, das Kriegsboot, das Skorpionschiff und das U-Boot.
Eine interaktive Station verrät schließlich mehr über Leonardos Selbstporträt während Kinder in der interaktiven WerkstattLeonardo da Vinci und sein Leben entdecken und feststellen können, dass alle seine Erfindungen auf einfachen Maschinen beruhen (Seilwinde, schiefe Ebene, Keil, Achse, Rolle, Zahnradgetriebe und Schraube), die er miteinander kombiniert und daraus komplexere Projekte entwickelt. Die Kinder können sich hier auch selbst auf die Probe stellen und Maschinen entwerfen, die fahren, fliegen oder schwimmen.
Die Ausstellung ist bis 6. März 2022 täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr im Erdgeschoss des Museums zu sehen.
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