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Josefs Bazillen


Josef Unterholzner fordert in einem Beschlussantrag die „Anerkennung der T-Bazillen“ für den Green Pass.
Hier sei leider etwas schiefgelaufen, beteuert der Enzian-Politiker.

Von Matthias Kofler

Der Beschlussantrag datiert vom 16. November, ist also schon mehr als zwei Wochen alt. „Transparenz, quo vadis?“, fragt Josef Unterholzner darin einleitend. Sein Verdacht: Der Sanitätsbetrieb untersage die Obduktionen bei vermutlichen Covid-Verstorbenen und verschleiere die Meldungen der Ärzteschaft zu den Nebenwirkungen der Corona-Impfung. Zudem würden die Erkenntnisse von „andersdenkenden“ Fachleuten medial und von der Politik „totgeschwiegen“. „Was hat das mit Wissenschaftlichkeit zu tun?“, ärgert sich der Enzian-Abgeordnete. Mit dem Beschlussantrag soll die Landesregierung dazu aufgefordert werden, Obduktionen zu forcieren, Meldungen bezüglich der Impfnebenwirkungen zu unterstützen und – so heißt es wörtlich – „Labordaten bezüglich der T-Bazillen für den Green Pass anzuerkennen“.

T-was? Auf Nachfrage der TAGESZEITUNG sagt Unterholzner, dass seiner Mitarbeiterin hier wohl ein Fehler unterlaufen sei. Diesen werde er zeitnah korrigieren. Er habe eigentlichdie T-Zellen gemeint, die zusammen mit den Antikörpern anerkannt werden sollen.

Österreich hat den Antikörpernachweis zu Monatsbeginn aufgegeben, weil er nachweislich nicht dazu beigetragen hatte, die Infektionszahlen zu senken. Es ist wissenschaftlich nicht geklärt, wie viele Antikörper notwendig sind, um vor einer Ansteckung geschützt zu sein. Doch das scheint den Enzian-Politiker nicht weiter zu stören. Gleich wie Sven Knoll und Andreas Leiter Reber ist Unterholzner vom „Genesenen-Nachweis“ überzeugt.

„Wir haben in Südtirol viele Menschen mit Antikörpern. Die Ärzte sagen mir, dass die natürliche Immunisierung besser schütze als die Impfung. Ich bin kein Mediziner, sondern tue nur das, was Fachleute mir zuarbeiten und von dem ich überzeugt bin“, betont der Abgeordnete. Er wisse auch von Südtirolern, die sich freiwillig „das Blut abzapfen lassen“ und dieses den Laboren für Antikörperstudien zur Verfügung stellen würden. Die Ärzte hätten diesen Personen ausdrücklich untersagt, sich impfen zu lassen.

Das Problem: Dem Sanitätsbetrieb ist die von Unterholzner zitierte Studie nicht bekannt. Im Landtag muss sich der Enzian-Politiker nun den Vorwurf gefallen lassen, „ein berechtigtes Thema mit schlecht formulierten Anträgen lächerlich zu machen“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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