Neue Konzepte
Die Seniorenwohnheime Südtirols arbeiten an einer Ausbildungsoffensive für Pflegekräfte.
Ausbildung und Mitarbeitersicherung sind zurzeit die wichtigsten Themen für den Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS). Eine Tour durch die Heime hat die neue Verbandsspitze bestärkt, sich künftig noch stärker diesen Themen zu widmen.
Die Verbandspitze hat in den vergangenen Monaten die Mitgliedsheime in ganz Südtirol besucht.
Bei insgesamt neun Treffen wurden Probleme diskutiert und nach Lösungen gesucht. Neben der vierten Corona-Welle standen vor allem die Mitarbeiter*innen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. „Unsere Priorität liegt auf neue flexible Ausbildungen. Zudem fordern wir im Auftrag und Namen der Heime schnelle und umsetzbare Lösungen um Mitarbeiter*innen im Heim halten zu können“, sagt Verbandspräsidentin Martina Ladurner.
Neue Ausbildungsformen müssen bald starten
„Die Ausbildung der Mitarbeiter*innen für Seniorenwohnheime muss innovativer und flexibler werden“, betont Verbandspräsidentin Ladurner. „Wir haben bereits mit unseren Partnern neue Modelle ausgearbeitet, die es nun rasch umzusetzen gilt“. Die neuen Konzepte sehen ein duales Bildungssystem vor. „Die Hälfte der Ausbildungsstunden kann direkt am Arbeitsplatz im Heim absolviert werden und der theoretische Teil wird dezentral angeboten,“ erklärt Ladurner. Dieses Angebot soll für alle, unabhängig vom Alter und Ausbildung ermöglicht werden. „Die Politik muss nun die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen, damit wir mit Ende Februar 2022 effektiv starten können,“ fordert Ladurner.
Mehr Geld
Ein wichtiger Punkt für die Mitarbeitersicherung in den Seniorenwohnheimen ist auch die Entlohnung. „Alle Mitarbeiter*innen sollen finanziell höher entlohnt werden“, fordert Ladurner. „Zudem soll auch eine individuelle finanzielle Anerkennung möglich sein, wenn Mitarbeiter*innen zusätzliche Ersatzdienste und Bereitschaftsdienste durchführen und immer zur Verfügung stehen. „Wer zum Beispiel für eine Kollegin einspringt, soll einen Bonus direkt auf dem nächsten Monatsgehalt ausbezahlt bekommen. Dafür müssen Geldmittel vom Land zur Verfügung stehen und in den Verhandlungstischen in den Verträgen Niederschlag finden,“ fordert Ladurner.
Tour durch die Heime abgeschlossen
Seit Mai 2021 ist der neue Verbandsausschuss des VdS im Einsatz. Nach einer Klausur wurde beschlossen, im Zuge einer Besuchstour alle Mitglieder persönlich zu treffen und die Möglichkeit eines Austausches zu geben. „Wir haben 55 Mitglieder mit 80 Strukturen. Es gibt viele unterschiedliche Situationen, auf die wir als Verband eingehen müssen und wollen“, sagt Ladurner.
Bei insgesamt neun Treffen hat sich die Verbandsspitze mit dutzenden Direktor*innen, Präsident*innen und Führungskräften getroffen. „Das persönliche Gespräch mit den Mitgliedern hat gezeigt, dass wir die richtigen Themen vorangebracht haben“, freut sich Ladurner. Von Seiten der Heime seien tolle Ideen vorgebracht worden. „Wir werden jetzt versuchen, diese Ideen in die Tat umzusetzen“, erklärt Ladurner. Der Austausch mit den Mitgliedsheimen war wichtig und soll künftig intensiviert werden.
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Kommentare (2)
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robby
Was verdient denn eigentlich so eine Pflegekraft im Monat?
wurm
Man könnte auch die Fachschulen für Hauswirtschaft miteinbeziehen. Einen großen Teil Ihrer Ausbildung anerkennen, wie vor ca. 25 Jahren…..