Wünsch uns was
In der Festung Franzensfeste thematisieren 11 künstlerische Positionen die Frage: Wie wirken sich zwei Jahre Pandemie auf die Vorweihnachtszeit aus?
Mit dem Beginn der Adventzeit hat die besinnliche Zeit des Jahres begonnen. Jene Zeit in der wir zur Ruhe kommen, uns zurückziehen und uns auf das Weihnachtsfest vorbereiten. Oder ist es doch vielmehr eine Zeit die geprägt ist von Stress und dem alljährlichen Konsumrausch?
In den Innenhöfen und Fassaden der Festung Franzensfeste thematisieren 11 künstlerische Positionen die Frage danach, wie der Advent in den Jahren der Pandemie erlebt und gelebt wird. Wie wirken sich zwei Jahre Pandemie auf die Vorweihnachtszeit aus?
Bei einem Rundgang mit den anwesenden Künstler*innen erläuterten diese ihre Werke, die sich allesamt kritisch-besinnlich mit diesen Fragen auseinandersetzen.
Mirijam Heiler stellt mit dem Titel ihrer Arbeit die Frage: How to slow down? Die Installation, ein Kinderkarussell, steht für das sich ständige Drehen im Kreis, das immer Weiter und immer Schneller. Doch wäre es nicht gerade jetzt Zeit das Karussell abzubremsen, langsamer zu werden und kurz inne zu halten?
Petra Pollis Werk erinnert an die Werbetafeln, die uns allgegenwärtig zu Handlungen auffordern. AKTIV lautet der Slogan und steht im Gegensatz zur Passivität die im Lockdown empfunden wurde. Doch ist dies kein Aufruf zur Übermäßigkeit, sondern dafür, sein Leben aktiv zu gestalten und dabei auch Dinge, etwa die Kaufaufforderungen der omnipräsenten Werbung zu hinterfragen.
Der Konsum und der stetig steigende Warentransport wird auch von Lois Steger thematisiert. Die riesigen Pakete verhüllen die Sockeln vor der Kapelle auf denen einst bewunderte Feldherren standen, heute wird der Konsum hoch gehalten.
Matthias Schönweger fordert uns auf drei Textfahnen auf: Wünsch mir was, Wünsch dir was, Wünsch uns was. Was wünschen wir uns selbst, was den andern und was uns allen? Die Adventzeit lädt dazu ein, sich zu überlegen was wir wirklich in unserem Leben brauchen und welche Wünsche und Geschenke uns tatsächlich glücklich machen.
Die weiteren Werke von Michele Bernardi, Stefan Fabi, Ruth Gamper, Urban Grünfelder, Sissa Micheli, Simon Rauter und Karin Schmuck eröffnen uns durch ihre Kunst weitere Perspektiven auf den Advent.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Dezember zu sehen.
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