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Traurige Greta

Südtirol will Klima-Land werden, doch der Weg dorthin ist weit: Noch immer werden ein Drittel der WOBI-Wohnungen mit fossilen Energieträgern beheizt.

Von Matthias Kofler

Ulli Mairs kommentiert die Sachlage trocken: „Greta (gemeint ist die Klimaaktivistin Greta Thunberg) wäre bestimmt traurig.“

Die Freiheitliche Landtagsabgeordnete wollte mittels einer Anfrage in Erfahrung bringen, wie viele Wohnungen des Institutes für den sozialen Wohnbau (WOBI) mittels fossiler Energieträger beheizt werden. Das WOBI verfügt derzeit über 13.426 Wohnungen, von denen 9.720 Wohnungen vom Institut direkt verwaltet werden. Von diesen 9.720 Wohnungen werden laut Landesrätin Waltraud Deeg 33,4 Prozent mit fossilen Brennstoffen beheizt: die meisten davon – insgesamt 29,36 Prozent – mit Erdgas, 2,11 Prozent mit Erdöl. Die restlichen WOBI-Wohnungen werden vorwiegend mit Biomasse und Fernwärme beheizt.

Die mit Gas beheizten Wohnungen produzierten im vergangenen Jahr über 5.000 Tonnen an CO2-Emissionen, jene mit Heizöl 450 Tonnen. In den vergangenen drei Jahren wurden lediglich zwei WOBI-Gebäude in Brixen und drei WOBI-Gebäude in Bozen neu an das Fernwärmenetz angeschlossen, mit einer Investitionssumme von rund 375.000 Euro. „Wie will Südtirol so ein Klima-Land werden?“, wundert sich Ulli Mair.

Landesrätin Deeg betont, dass die 205 WOBI-Wohnungen, die mit Heizanlagen im Ölbetrieb funktionieren, dem „höchsten technischen Stand“ entsprächen. Sie hätten einen „sehr geringen Verbrauch“, weshalb ein Umstieg derzeit als nicht nachhaltig einzustufen sei. In den vergangenen drei Jahren seien keine neuen Anlagen an das Gasnetz angeschlossen worden.

Die Freiheitlichen kündigen indes an, im Landtag weitere innovative Lösungen einbringen zu wollen, um Südtirols Entwicklung zu einem echten Klima-Land zu beschleunigen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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