„Mein Genesenen-Nachweis“
Sven Knoll wirft der TAGESZEITUNG vor, Fake News über seinen Genesenenausweis zu verbreiten. Sehen Sie das Video von seiner Rede, um sich selbst ein Bild zu machen.
Die TAGESZEITUNG berichtete am Donnerstag über die Landtagsdebatte zum Thema Genesenenschein nach österreichischem Modell, die von der Süd-Tiroler Freiheit und anderen Fraktionen angestoßen wurde. Nachdem sich Landesrat Thomas Widmann skeptisch zeigte, hat der Abgeordnete Sven Knoll Widmann versichert: „Ich gebe Ihnen meinen eigenen Genesenennachweis. Sie können meinen Genesenennachweis haben. Ich vertraue Ihnen.“
Das und nichts anderes war Inhalt des Artikels, wobei jedem normaldenkenden Menschen klar sein müsste, dass ein „Genesenenausweis“ jenen Menschen gegeben wird, die von einer Krankheit genesen sind. Wer nicht genesen ist, kann auch keinen Genesenenausweis erhalten.
Der STF-Politiker reagierte empört auf diese Nachricht und warf der TAGESZEITUNG die Verbreitung von Fake News vor: Er habe niemals Corona gehabt, die TAGESZEITUNG veröffentliche hochsensible Daten. Dabei handelte es sich um keine sensiblen Daten, sondern um Aussagen, die Knoll bei einer öffentlichen Debatte getätigt hat. Er müsste wissen, dass alles, was im Landtag gesagt wird, auch für die Öffentlichkeit bestimmt ist.
Erschreckend sind die Reaktionen auf die Stellungnahme, die Knoll auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. So schreiben aufgebrachte User: „Die Medien sind korrupt, zum Kotzen. Lügenpresse! Gegen die TAGESZEITUNG muss rechtlich vorgegangen werden wegen solcher Falschmeldungen. Das ist die Pressefreiheit: Medien können schreiben, was sie wollen – total norret. Des Blattl taugt netamol zun Orsch oputzn.“
Damit wird klar, wie Politiker und in der Folge auch Corona-Leugner mit Nachrichten umgehen, die ihnen nicht in den Kram passen. Was sie nicht hören wollen, wird als Lügenpresse denunziert. Freilich haben sich auch viele die Frage gestellt, wie Knoll zu einem Genesenausweis gekommen ist, wenn er keine Erkrankung gehabt hat. „Genesen von was? Vom Haarausfall?“, fragt eine Abgeordnete augenzwinkernd.
Kommentare (66)
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