surprise aus der Schweiz
Das Schweizer Straßenmagazin Surprise zu Besuch bei der Straßenzeitung zebra. in Brixen.
Seit sieben Jahren gibt es das Sozialprojekt Straßenzeitung zebra. Die monatlich erscheinende Zeitung der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt in Brixen bietet derzeit rund 60 wohnungs- und arbeitslosen Menschen in Südtirol eine würdige Beschäftigung und stellt für viele eine finanzielle Übergangslösung dar.
Das Konzept ist kein neues: Auch in anderen Ländern und Städten Europas und der Welt sind Straßenzeitungen ein erfolgreiches Unterstützungsmodell für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Vernetzt ist die Südtiroler Straßenzeitung mit ihnen über das internationale Netzwerk der Straßenzeitungen „INSP“.
Darunter befinden sich die Schweizer Kolleg*innen des „Straßenmagazin Surprise“ (www.surprise.ngo) in Basel, Zürich und Bern. Ein Teil des rund 25-köpfigen Teams war diese Woche in Brixen bei der OEW zu Besuch und hat sich mit dem zebra.Team ausgetauscht.
zebra.Redaktionsleiterin Lisa Frei, die das Schweizer Team bereits auf dem Straßenzeitungs-Summit von INSP in Hannover 2019 kennenlernte, und zebra.Sozialarbeiterin Francesca Parisi zeigten sich inspiriert: „Der Ideenaustausch mit Surprise hat uns gezeigt, wie viel Luft es für zebra. noch nach oben gibt, sei es in redaktioneller, wie in sozialer Hinsicht; aber auch wie viel wir in den letzten Jahren bereits mit wenig Personal und wenigen Finanzierungsmöglichkeiten umgesetzt haben.“
Neben dem Vertrieb der Zeitung, der niederschwelligen Begleitung der Personen im Projekt und der redaktionellen Tätigkeit hat die Schweizer Straßenzeitung in ihren 23 Bestehungsjahren mehrere Initiativen aufgebaut, die das Südtiroler Straßenzeitungsteam beeindruckt haben: die Surprise-Straßenfußballmeisterschaft, einen Straßenchor, soziale Stadtrundgänge, das Café Surprise in Zürich und organisierte „Frauenarmutstouren“, die die Menschen im Projekt stärken und die Öffentlichkeit sensibilisieren.
Andererseits hat das „Surprise“-Team vor allem die Mehrsprachigkeit von zebra., die unter den internationalen Straßenzeitungen einzigartig ist, hervorgehoben. Jahr für Jahr erweist sich die Südtiroler Straßenzeitung mit ihren zahlreichen Initiativen als zukunftsorientiertes Projekt: Mittels zebra.Support werden Verkäufer*innen in Notsituationen unterstützt, in der zebra.Academy erhalten sie Jobcoachings, Sprach- und Arbeitskurse, mit Sonderpublikationen wie der zebra.Kinderausgabe, dem zebra.Rätselblock und dem zebra.Kalender erhalten die Verkäufer*innen zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten und der große Freiwilligenpool, mit dem die Redaktion der Zeitung zusammenarbeitet, ermöglicht verschiedene Blickpunkte mit Lokalbezug.
OEW-Direktor Matthäus Kircher betont: „Straßenzeitungen sind Paradebeispiele, wenn es um das Empowerment marginalisierter Menschen in unserer Gesellschaft geht. Auch in Südtirol gilt es mehr denn je Armut, Wohnungs- und Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Umso wichtiger ist das Projekt.“
Die zebra. im November: „Senza paura: Mutproben und Strategien gegen die Angst“
Seit 10. November ist die neue Ausgabe der Straßenzeitung zebra. bei den zebra.Verkäufer*innen auf Südtirols Straßen anzutreffen. Die Ausgabe mit der dreifachen Meraner Eiskletterweltmeisterin Angelika Rainer auf dem Cover, beschäftigt sich mit dem schmalen Grat zwischen der Angst und dem Mut, für sich selbst einzustehen. Sie wirf die Fragen auf: Welche Umstände treiben junge Menschen in die Einsamkeit, warum fürchten wir uns vor der Finsternis und warum lohnt es sich für Theaterschauspieler Salvatore Cutrì immer wieder, seine Gedanken und sein Innerstes auf der Bühne zu „entblößen“?
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