Minimal Jazz und Freak Folk
Gleich zwei musikalische Highlights präsentiert die Dekadenz dieser Woche. Heute sind die Tiroler HI5 mit ihrem minimalistischen Jazz zu Gast, am 13. November Alicia Edelweiss mit ihrer freakigen Folk Musik.
Es sind zwei junge Formationen, die in Österreich zu den besten ihres Fachs gehören. Beide sind international geschult und haben trotz jungen Alters bereits selbstständige künstlerische Positionen entwickelt. Der Kunstmusik zugehörig, benutzen sie Pop-Anleihen und sind dadurch in ihrem musikalischen Ausdruck bekömmlich, um es kulinarisch auszudrücken. Während HI5 sich der kammermusikalischen Tradition zuordnet, stammt Alicia Edelweiss von der Straßenmusik. Beide sind tolle Live-Performer, bei Alicia Edelweiss sind sogar ein paar artistische Elemente integriert. Doch mehr zu den einzelnen Konzerten.
Schlagzeug, Gitarre, Vibraphon und Bass genügen HI5, um Genregrenzen beiläufig, spielerisch und kreativ niederzureißen. Eine „Jazz-Band“, die viel Zeit im Proberaum verbringt um ihre ausgefeilten Arrangements auszutüfteln, nur um dann bei Live-Konzerten damit zu überraschen, dass man sich immer wieder frei spielt und sich eine Leichtigkeit bewahrt, die nichts von der harten Arbeit dahinter erkennen lässt: So etwas hört man nicht alle Tage. Das Zuhören ist hier zugleich Vergnügen und Abenteuer. Was man zu hören bekommt, wenn man sich ihre aktuelle CD „FÜNF“ anhört, die sie am 11.11.in der Dekadenz präsentieren, ist wahrlich nicht alltäglich oder gar trivial. Die Band selbst beschreibt ihre Musik mit den Begriffen „Minimal Jazz Chamber Music“ und eröffnet damit eine ganze Fülle von spielerischen und intellektuellen Möglichkeitsräumen. Chris Norz ist an den Drums, Philipp Ossanna an der Gitarre, Matthias Legner am Vibraphon und Clemens Rofner am Bass.
„Teilweise komödiantisch, teilweise auch sehr tragisch“ umriss Alicia Edelweiss selbst einmal mit der ihr eigenen unprätentiösen Gelassenheit die Themen ihrer Lieder. Was sich in Stücken wie „Dead Skin“, „The Cockroaches And Me“, „The Secret Garden“, „Skeleton Woman“ reichlich wiederfindet ist das pralle Leben, gespiegelt und nachempfunden in song. Beachtlich dabei, wie „leicht“ und „schwer“ dabei auf eine ganz eigene Art miteinander zu tanzen beginnen, und wie „ganz“ das Ergebnis schließlich anmutet. Auf musikalischer Ebene dadurch widergespiegelt, wie Alicia Edelweiss mit dem Violinsten Matthias Frey und dem Cellisten Lukas Lauermann, die parallel zur Arbeit am Album zu ihrer „Band“ wurden, ganz flüssig eine musikalische Sprache formuliert, in der sich Alicias prägende Erfahrungen als Straßenmusikerin und urban folkmusician mit dem „klassischen“ Streicher-Instrumentarium zu etwas ganz Eigenem und Wunderbaren verdichten. Alicia spielt eine Vielzahl an Instrumenten, von Akkordeon bis Ukulele. Am 13.11. präsentiert sie „When I’m enlightened, everything will be better” mit Matthias Frey und Lukas Lauermann.
Beide Konzerte finden im Anreiterkeller, Obere Schutzengelgasse 3a statt. Reservierungen über die Homapage. Green Pass Event.
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