Die Alpenschrecken
Mit den Alpenschrecken und ihrer komplexen Evolution befasst sich ein Forschungsprojekt des Naturmuseums, das am 10. November bei einem von der Plattform Biodiversität Südtirol organisierten Kolloquium vorgestellt wird. Auch online.
Sie sind für eine Heuschrecke relativ groß, können nicht fliegen und kommen fast nur oberhalb der Waldgrenze vor. Die Rede ist von den Langfühlerschrecken aus der Gattung der Alpenschrecken (Anonconotus). Ihnen widmet das Naturmuseum Südtirol derzeit ein eigenes Forschungsprojekt.
In den Alpen gibt es von diesen Alpenschrecken insgesamt sieben endemische Arten, das heißt, sie kommen weltweit nur in den Alpen vor und sind dementsprechend auch von besonderem Interesse für den Naturschutz. Innerhalb der Alpen haben einige dieser Heuschrecken zudem ein sehr kleines Verbreitungsgebiet, das oft nur wenige Berge umfasst; so gibt es oft nur wenig oder gar keinen genetischen Austausch mit Nachbarn derselben Art. Die wiederholte Isolation von Populationen während der Eiszeitalter begünstigte in Vergangenheit die Bildung von Arten, kann jedoch auch zu Inzucht und dem Aussterben von Populationen führen.
Das Forschungsprojekt wird am kommenden Mittwoch, 10. November um 18 Uhr im Naturmuseum bei dem von der Plattform Biodiversität Südtirol organisierten Kolloquium „Die Gattung der Alpenschrecken – eine Geschichte von Endemismus, Isolation, Eiszeiten und Naturschutzrelevanz“ vorgestellt. Es referiert Philipp Kirschner, Wissenschaftler an der Universität Innsbruck und am Naturmuseum, der sich mit Biogeographie europäischer Gebirge beschäftigt. Der Eintritt ist kostenlos, eine online-Buchung auf der Webseite des Naturmuseums unter dem Link https://app.no-q.info/naturmuseum-sudtirol/calendar#/event/60907 ist notwendig. Zu sehen ist der Vortrag auch online auf dem YouTube-Kanal des Museums unter dem Link https://youtu.be/v9wTSYOuZIY.
Informationen unter der Nummer 0471 412964.
Die Plattform Biodiversität Südtirol wurde 2020 gegründet, um ein Netzwerk aller Institutionen und Fachleute im Bereich der Biodiversität zu bilden. Federführend sind das Naturmuseum Südtirol, die Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung sowie das Team des Biodiversitätsmonitorings Südtirol von Eurac Research.
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