Das Corona-Allerheiligen
Im Vorjahr musste das Totengedenken am 1. November aufgrund der Corona-Pandemie umgestaltet werden. Wie wird es heuer ablaufen?
Von Verena Meraner
Während im Trentino im vorigen Jahr die Friedhöfe am 1. und 2. November für jegliche Besucher gesperrt waren, gab es in Südtirol lediglich einen Aufruf dazu, den persönlichen Friedhofsbesuch auf einen anderen Tag zu verlegen, um Menschenansammlungen auf dem Friedhof zu vermeiden. Zusätzlich wurde darum gebeten, bei den Feiern auf Chorgesang und Blasmusik zu verzichten.
In vielen Gemeinden wurden die Messen auf den Friedhöfen abgesagt. In einigen Gemeinden konnten sie unter Einhaltung der Corona-Regeln in die Kirche verlegt werden.
Auskünften des Generalvikars Eugen Runggaldier zufolge werden Messen in den Kirchen stattfinden. Der darauffolgende gemeinsame Gang auf den Friedhof, wie er in vielen Gemeinden üblich ist, sei möglich. Auch Andachten und Gräbersegnungen werden auf den Friedhöfen wie gewohnt stattfinden. Dabei gelten keine zusätzlichen Maßnahmen. Die üblichen Regeln bei kirchlichen Veranstaltungen bleiben jedoch bestehen. Der Mund-Nasen-Schutz und der Ein-Meter-Abstand sind auch im Freien Pflicht – in der Kirche kommt die Hygiene der Hände dazu.
Zugangsbeschränkungen wird es weder während der Feiern noch während des privaten Friedhofbesuchs geben. In den Kirchen reguliere sich die Anzahl der Besucher durch die Abstandsregeln von selbst, so der Generalvikar. Einen Aufruf an die Bürger, den Friedhofsbesuch zu verschieben, werde es in diesem Jahr keinen geben, da die Lage im Moment nicht so ernst sei, wie im vorigen Jahr zu dieser Zeit, sagt Runggaldier.
Auch der Bozner Vizebürgermeister Luis Walcher sieht die Situation gelassen. Zum einen sei der Bozner Friedhof mit seinen 16 Hektar groß genug, damit sich alle Besucher aus dem Weg gehen können und zum anderen habe man im Vorjahr deutlich gesehen, dass die Bürger dem Andrang am 1. und 2. November ausweichen, indem sie das Grab ihrer Liebsten in den Tagen vor- oder nachher besuchen.
Somit wird beim privaten Friedhofsbesuch auch keine Maskenpflicht herrschen. Das Ansteckungspotential auf dem Friedhof sei nicht groß, so Luis Walcher.
Auch glaubt der Vizebürgermeister, dass der Friedhof wohl nicht nochmal in so einer Form geschlossen werden wird wie in der ersten Phase des Lockdowns im vorigen Jahr.
Die traditionelle Andacht mit Bischof Ivo Muser findet in diesem Jahr auf dem Friedhof statt. Zusätzliche Vorkehrungen seien hierbei nicht notwendig, so Vizebürgermeister Walcher. Das liege vor allem daran, dass leider sehr viele Leute aufgrund der momentanen Situation solche großen Veranstaltungen nicht mehr aufsuchen.
Die Messen würden eher in den Kirchen im eigenen Stadtviertel besucht und die Gräber entweder vor oder nach der Andacht, glaubt Walcher.
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