„Volle Solidarität“
Am Donnerstag hat der neue Präsident der tibetischen Exilregierung, Penpa Tsering, Landeshauptmann Arno Kompatscher im Palais Widmann in Bozen einen Antrittsbesuch abgestattet.
Die Südtiroler Landesregierung pflegt seit 1993 einen direkten Kontakt zur tibetischen Exilregierung. Penpa Tsering steht seit 27. Mai dieses Jahres als zweiter demokratisch gewählter Sikyong an der Spitze der Regierung der Exiltibeter in Dharamsala, Nordindien, und ist in Südtirol nicht unbekannt, da er in seiner früheren Funktion als Parlamentspräsident Südtirol schon mehrmals offiziell besuchte.
Es überrascht deshalb nicht, dass der erste Auslandsbesuch Penpa Tsering zuerst nach Südtirol führte. „Die langjährige politische Solidarität den Tibetern gegenüber und die vielen Projekte, die das Bildungswesen, das Gesundheitswesen und die demokratischen Strukturen im Exil gestärkt haben, sollen auch unter der neuen Regierung eine Fortsetzung finden“, versicherte Landeshauptmann Arno Kompatscher in dem freundschaftlichen Gespräch. Kompatscher informierte sich über die aktuelle Situation in Tibet und unterstrich die volle Solidarität von Seiten Südtirols.
„Angesichts der tragischen Situation der Uighuren in China, der de-facto Aufhebung des Sonderstatus von Hongkong und der militärischen Drohgebärden Chinas gegenüber Taiwan, haben die Tibeter, die seit den 1950er Jahren die Unterdrückung durch China spüren, jede Unterstützung dringend nötig“, unterstrich Präsident Penpa Tsering, der nach seinem Vorgänger Lobsang Sangay einen etwas dezidierteren Kurs einschlagen will.
Vor dem Besuch von Landeshauptmann Kompatscher traf der tibetische Exilpräsident in Südtirol auch mit Rechts- und Minderheitsexperten der Eurac zusammen, die die Exilregierung bereits in der Vergangenheit beraten haben. Nach dem Gespräch Landeshauptmann Kompatscher setzte Penpa Tsering seine Reise in Richtung Trient und Rom fort.
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