Die Schneckenpost
Die Zustellzeit der Standardbriefe hat sich in den letzten zwei Jahren zwar verbessert, zufriedenstellend ist die Lage aber noch nicht: in Südtirol erreicht ein Brief den Empfänger nach knapp 4 Werktagen ab Aufgabetag.
Laut den jüngsten Ermittlungen der Verbraucherzentrale Südtirol ist die Zustellung von über 20% der Briefe nach vier Werktagen noch ausständig. Poste Italiane wird somit den eigenen Zielvorgaben nicht gerecht.
Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat in einer Stichprobenuntersuchung insgesamt 230 Briefsendungen untersucht und die durchschnittlichen Zustellzeiten der Briefsendungen innerhalb Südtirols ermittelt.
Dabei wurden Standardbriefe (20g) von Bozen aus an alle Gemeinden und an fünf Bozner Bürgerzentren zu- und retourgeschickt und das jeweilige Aufgabe- und Empfangsdatum festgehalten.
Fazit: Kein einziger Brief erreicht am Werktag nach dem Einwurftag den Bestimmungsort. Ein Viertel der Briefe wird am zweiten Werktag zugestellt. Die höchste Beförderungszeit verzeichnen die Zustellungen innerhalb der Landeshauptstadt: ein Brief, der von Bozen nach Bozen verschickt wird, gelangt erst nach 4,6 Werktagen ins Empfängerpostfach.
Die Qualitätsziele von Poste Italiane lauten anders:
90% der Standardbriefe sollten innerhalb des vierten Werktags nach Aufgabe zugestellt werden und 98% spätestens am sechsten Werktag. Laut den Erhebungen erfüllen aber nur 78,7% der Sendungen das erste Qualitätsziel (J+4) und 91,74% das zweite (J+6).
Wenn man das Ganze von der positiven Seite betrachten möchte, haben sich die Zustellzeiten im Vergleich zur letzten Ermittlung (2019) verringert. Damals kamen lediglich 54% der Briefe innerhalb von vier Werktagen an und 61% innerhalb vom sechsten. Die durchschnittliche Zustellzeit betrug 6,1 Werktage. Aktuell ist diese Zahl zwar auf 3,83 Werktage gesunken, vom europäischen Standard ist die Qualität unserer Postdienste damit aber noch weit entfernt. In manchen Fällen kann schließlich ein zeitgerechter Erhalt eines Umschlags für Privatpersonen sowie für kleinere und mittelgroße Betriebe (Verträge, Rechnungen, Wettbewerbe) ausschlaggebend sein.
Weitere Details zur Auswertung der von der VZS durchgeführten Erhebung finden Sie hier: Erhebung Postzustellzeiten 2021
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Kommentare (5)
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florianegger
Die Arbeit der Post müsste eigentlich weniger geworden sein. Wer schreibt heute noch massenhaft Postkarten, Rechnungen werden elekronisch gesendet, Zeitschriften online gelesen…..
lucky
Nicht immer ist die Post langsam.
Habe am Montag ein kleines Paket aufgeben, und ist am Donnerstag schon
in Wien gewesen.
@alice.it
Die Arbeit bei der Post ist nicht weniger geworden, im Gegenteil, die Zustellung von Werbematerial (auch Tageszeitungen vollgepackt mit Werbung) hat sich dankt Internet-Bestellungen massiv erhöht.
Dies hat ein Ausmaß erreicht, dass all dies täglich das Auto eines Postboten bis an den Rand füllt.
sougeatsnet
Wenn Postkarten und Briefe etwas langsamer sind, ist mir das egal. Diese Dinge stammen aus anderen Zeiten. Die Post hat bei der Paketzustellung ordentlich zugelegt, häufig ist das Paket einen Tag nach der Bestellung im Postfach. Auch der SPID-Dienst funktioniert halbwegs ordentlich. Also für mich leistet die Post einen guten Dienst, da könnten Dienstleister der Provinz etwas lernen.