„Dürfen nicht vergessen“
Am Sonntag wurde in Blumau am Lager-Gedenkstein vom Gedenkkomitee KZ Campo Isarco eine Gedenkfeier abgehalten.
In Blumau wurde am Sonntag vom Gedenkkomitee KZ Campo Isarco eine Gedenkfeier abgehalten.
Stellvertretend für alle konnte Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes und Mitbegründer des Gedenkkomitees, Altlandeshauptmann Luis Durnwalder, den Vizebürgermeister der Stadt Bozen Luis Walcher, die frühere Landtagsabgeordneten Eva Klotz und den Ehrenobmann der Freiheitlichen, Pius Leitner, den früheren Präsidenten des Kaufleuteverbandes, Werner Schmid, die Galionsfigur der Eisacktaler Heimatverbände, Josef Kaser, einige Vertreter des Kulturverbandes Noi Tirolesi/ Wir Tiroler sowie eine katalanische Betreuerin der in Spanien verfolgten katalanischen Freiheitskämpfer begrüßen. Die Gedenkfeier wurde von der Musikkapelle Steinegg musikalisch umrahmt.
Roland Lang erinnerte, dass Mussolini, in dessen Auftrag das, während der Südtiroler Optionszeit und Kriegsplanung der Achsenmächte zur Internierung allerlei Regimegegner der Balkanstaaten und italienischen Kriegsgefangener in Nordafrika auf dem ehemaligen Geländer der Blumauer Bierbrauerei Konzentrationslager „Campo di concentramento Prato d’Isarco“ errichtet wurde, heute noch in vielen Gemeinden Ehrenbürger ist, darunter auch die Stadt Bologna.
„Wie kampfbereit die faschistischen Radaumacher in Italien noch sind, hat sich erst kürzlich in Rom gezeigt“, erklärt Lang.
Für den Obmann des Heimatbunds repräsentiert der Gedenkstein gegen Faschismus und Krieg in Blumau auch eine Erinnerung an alle jene Menschen, die für die Freiheit und Selbstverwaltung dieses Landes gekämpft haben. „Vergessen wir in dieser Stunde auch nicht unsere Freiheitskämpfer, die immer noch nach menschenrechtsverachtenden Hassurteilen in den sechziger Jahren ihre Heimat nicht betreten können. Schließen wir in unserem Gedenken auch die katalanischen Patrioten ein, die verfolgten Uiguren und Tibeter, und alle anderen Menschen, die für Freiheit und gegen Unterdrückung kämpfen“, so Lang.
Die Karneider Vizebürgermeisterin Martina Lantschner sprach über die Bedeutung dieses Konzentrationslager und bedankte sich bei allen für ihren Einsatz die Erinnerung an Verbrechen der Diktatur wach zu halten.
Der Wortgottesdienstleiter und frühere Schützenhauptmann Karl Schroffenegger sprach daraufhin ein Gebet. Vor dem Gedenkstein legten junge Schützen einen Kranz nieder. Auf dem in den Tiroler Landesfarben angebrachten Kranzschleifen stand in deutscher, italienischer und englischer Sprache: Im Gedenken, in ricordo, in memory.
Die von Major Lorenz Puff angeführten Schützen senkten bei der Generalcharge zur Ehre der in Blumau gehaltenen Regimegegner und allliierten Krieggefangenen die Schützenfahnen.
Die Veranstaltung wurde von Dankesworten des Karneider Gemeinderates Karl Saxer abgeschossen, der an Politik und an das Denkmalamt des Landes den Wunsch richtete, das historische Gelände der ehemaligen Brauerei unter Denkmalschutz zu stellen.
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