Die Cricket-Schläger-Attacke
In Bozen steht ein 30-jähriger Inder vor Gericht, der 2017 einen Mann aus Leifers schwer verletzt hat. Bei einem Streit um einen Parkplatz.
von Thomas Vikoler
Cricket ist ein in Indien sehr verbreitetes Schlagball-Spiel, das mit sich bringt, dass indische Männer nicht selten einen Cricket-Schläger in ihrem Fahrzeug mitführen.
So wie M.S., ein 30-jähriger in Südtirol lebender Inder, der in der Stadt Tarian geboren ist. Vor vier Jahren betrieb der Mann, jedenfalls nach der Anklage der Staatsanwaltschaft Bozen, eine kriminelle Zweckentfremdung seines Cricket-Schlägers.
Er verletzte damit im Zentrum von Leifers einen 70-jährigen Mann schwer und richtete an seinem Fahrzeug, einem Fiat-Lieferwagen, erheblichen Sachschaden an.
Der Anlass: Ein Streit des 30-jährigen Inders mit seinem mutmaßlichen Opfer um einen freien Parkplatz, der zuerst verbal geführt wurde – bis der Angeklagte seinen Cricket-Schläger aus dem Auto holte.
Am Donnerstag fand am Landesgericht eine Strafverhandlung zu diesem gewaltsamen Zwischenfall im Jahre 2017 in Leifers statt. Zwei Augenzeugen des Streits bestätigten mehr oder weniger das, was in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft steht.
Laut dieser zog sich der 70-Jährige bei der Cricket-Schläger-Attacke einen dreifachen Rippenbruch zu und musste an der Schulter operiert werden. Der Verletzte hat sich über den Anwalt Nicola Nettis als Zivilpartei in den Strafprozess eingelassen und wird dort Schadensersatz in der Höhe von 25.000 Euro fordern. Der Verteidiger des Angeklagten argumentiert, sein Mandant sei im Zuge des Parkplatz-Streits von dem 70-Jährigen beleidigt worden.
Das Urteil in diesem Hauptverfahren zum Vorwurf der schweren Körperverletzung und Sachbeschädigung wird aller Voraussicht nach bei der nächsten Verhandlung im März kommenden Jahres gesprochen.
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Kommentare (1)
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artimar
Und das alles nur wegen einen Parkplatz.
Da kann man nur den Kopf schütteln.