„Die Nicht-Wähler aussperren“

Über Jahrhunderte, so Unterholzner weiter, sei um das Wahlrecht gekämpft worden. „Zuerst durften die Männer ran, dann die Frauen, 1946 in Italien, 1971 in der Schweiz aber bereits 1934 in der Türkei.“
Und heute, so fährt der Anzia-Abgeordnete fort, „haben wir Nicht-Wähler in der Höhe von 50%, bei Europawahlen gar bis zu 70%.“
Wer sind die Nicht-Wähler? Weshalb gehen diese nicht zur Wahl?
Unterholzner weiß, wer diese Nicht-Wähler sind, wie sie ticken:
„Einmal sind es Menschen, die von ihrer Partei stark enttäuscht worden sind und aus diesem Grund nicht mehr wählen. Andere gehen aus Frust nicht hin, sie sind „stuff“, weil sich eh nichts ändert, weil es vollkommen egal ist, wer am Ruder sitzt. Vielen fehlt es an akzeptablen Alternativen, dies besonders in Ländern wie den Vereinigten Staaten, wo es seit sehr langer Zeit nur zwei Parteien gibt. sehr häufig ins Feld geführt wird das Argument, dass das Vertrauen fehle.“
Wie kann man dem entgegenwirken?
Unterholzner geht davon aus, dass die Hauptverantwortung der darniederliegenden Wahlbeteiligung bei den Regierungsparteien liege. Er ist aber auch überzeugt davon, dass es ein gemeinsames Interesse aller Parteien sein müsse, es zu schaffen, dass die Bürgerinnen und Bürger wieder ihr Wahlrecht nutzen. „Es braucht Ideen und Anreize.“
Vielleicht wäre es gut, dass sich einmal alle Parteien zusammensetzen und sich darüber Gedanken machen, meint Unterholzner. „Vielleicht wäre eine großangelegte Umfrage – wie zum Beispiel bei der nächstens stattfindenden Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung – ein erster Schritt, um die Motive der Nicht-Wähler*innen besser zu verstehen. Vielleicht wäre es aber auch ein guter Schritt, sich Gedanken darüber zu machen, ob man Eltern für ihre minderjährigen Kinder wählen lassen könnte. Pro Elternteil zusätzlich eine halbe Stimme pro Kind. Gerne lasse ich mich aber auch von weiteren Ideen begeistern“, so Unterholzner.
Kommentare (32)
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