Die Naturgefahren
Kommunikation in Zusammenhang mit Naturgefahren: Diesen Schwerpunkt setzte das Interreg-Projekt Risikokommunikationsstrategien RiKoST, das an der Eurac seinen Abschluss fand.
Das Risikobewusstsein der Bevölkerung mit Blick auf Naturgefahren zu steigern und die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen zu verbessern: Das war und ist Ziel des Interreg Italia-Österreich-Projektes Risikokommunikationsstrategien, kurz RiKoST, erläutert der Projektverantwortliche und Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer:
„Es ging darum, eine Kultur des Risikobewusstseins aufzubauen, Instrumente dazu zu entwickeln und einen Prozess zu starten, damit alle ihren Beitrag im Umgang mit Naturgefahren leisten, angefangen von den zuständigen Behörden bis hin zur Bevölkerung, die mit Eigenvorsorge einen wesentlichen Beitrag leisten kann.“
Es gelte, Naturgefahren im Auge zu behalten und der Bevölkerung bewusst zu machen, wie wichtig Risikowahrnehmung und Risikokommunikation sind, hob Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler hervor: Denn „Gut informiert heißt besser geschützt“, wie auch der Slogan des Projektes lautet:
„Die Unwetterereignisse dieses Sommers in Südtirol und in den benachbarten Regionen im Alpenraum, wie auch in Kärnten, haben uns erst kürzlich vor Augen geführt, wie wichtig das Bewusstsein der Bevölkerung gegenüber Naturgefahren ist.“ Was Kärnten und Südtirol verbinde, seien auch Wetterlagen, die zu Unwettern führen, erläutere Landesrat Schuler: Durch die Lage an der Alpensüdseite werden beide Länder von den Südstaulagen meist gleich getroffen, etwa beim Sturm Vaia 2018 oder beim Hochwasserereignis 2019 in Kärnten. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch in diesem Projekt hätten Synergien hervorgebracht, die zur Erhöhung der Sicherheit beitragen.
Dem Kärntner Landesrat für Katastrophenschutz, Wasserwirtschaft, Gemeinden und Raumordnung Daniel Fellner ist es ein Herzensanliegen, die gesamte Region gemeinsam Stück für Stück sicherer zu machen: „Das Projekt RiKoST hat uns einmal mehr eindrucksvoll gezeigt, wie konstruktiv und wichtig grenzübergreifende Zusammenarbeit ist. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Bevölkerung mehr Information über Naturgefahren wünscht und eine aktivere Rolle in der Prävention einnehmen möchte. Diesem Wunsch werden wir selbstverständlich Rechnung tragen.“
Auf die grundlegende Bedeutung der Kommunikation verwies der Direktor der Agentur für Bevölkerungschutz Klaus Unterweger: „Es geht vor allem auch um die Kanäle, über die kommuniziert wird: Wir werden uns mit diesem Anliegen in nächster Zeit verstärkt auch an Schulen, Lehrpersonen, Technikerinnen und Techniker und Journalistinnen und Journalisten wenden.“
Agentur für Bevölkerungsschutz und Eurac federführend
Federführend im grenzüberschreitenden Projekt RiKoST war die Agentur für Bevölkerungsschutz gemeinsam mit Eurac Research und der Abteilung Wasserwirtschaft der Kärntner Landesregierung. Weitere Partner und Unterstützer waren das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung, die Landesabteilung Forstwirtschaft, der Südtiroler Gemeindenverband, die Freie Universität Bozen, die Universität Klagenfurt und die internationale Forschungsgesellschaft Interpraevent. Nach seinem Beginn im Jänner 2018 ist das Projekt nun offiziell abgeschlossen, der Abschlussbericht findet sich im Anhang.
Neue Web-Plattform Naturgefahren
Bei der heutigen Abschlussveranstaltung wurde auch die neue Web-Plattform Naturgefahren vorgestellt (siehe eigene Pressemitteilung).
Mehr Informationen zum Projekt gibt es im Bereich „Bevölkerungsschutz“ (afbs.provinz.bz.it) auf der Internetseite des Landes Südtirol.
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