„Weg des Zuhörens“
Bischof Ivo Muser hat am Sonntag im Rahmen einer Diözesanwallfahrt im Brixner Dom die diözesane Phase der weltweiten Bischofssynode eröffnet.
Bei der von Papst Franziskus einberufenen Synode geht es um die Mitwirkung aller Gläubigen in der Kirche. Der Diözesanbeauftragte für die Synode, Reinhard Demetz, betonte heute, dass das Zuhören für diese Synode zentral sei:
„Wir sollen einen Weg des Zuhörens gehen, und zwar mit der Bereitschaft, uns durch das Zuhören verändern zu lassen.“
Die Bischofssynode 2021-2023 ist ein gemeinsamer Prozess der katholischen Kirche, an dem alle Diözesen weltweit beteiligt sind. Zu Pfingsten 2021 hat Papst Franziskus Inhalt und Ablauf der Bischofssynode bekannt gegeben, die am heutigen Sonntag in allen Diözesen weltweit begonnen hat und im Herbst 2023 in Rom abgeschlossen wird.
Der Titel lautet „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“.
Der breit angelegte weltweite synodale Weg ist selbst schon Teil der von Papst Franziskus erwünschten Beteiligung aller Gläubigen an der Sendung der Kirche.
Bischof Ivo Muser unterstrich heute in seiner Predigt, dass die Synode von Papst Franziskus bewusst breit angelegt worden sei, um alle mit einzubeziehen:
„Es war ausdrücklicher Wunsch von Papst Franziskus, dass am heutigen Sonntag in allen Diözesen der Welt ein synodaler Prozess beginnt, der dann einmünden soll in die Bischofssynode vom Oktober 2023. Alle Getauften sind mit Jesus in der Spur seines Evangeliums auf dem Weg. Sie sollen aufeinander hören. Das ist die Vision dieser Synode.“
Der Bischof wies auf die Grundausrichtung des nun eingeschlagenen Weges hin:
„Wir müssen uns gegenseitig Zuhören – im Licht des Wortes Gottes. Christus ruft uns, diesen Weg gemeinsam zu gehen und gemeinsam auf ihn zu hören. Es geht in diesem Prozess nicht darum, eine neue Verfassung für die Kirche auszuarbeiten. Sein Wort muss der Kompass für diese Reise sein. Die innere Umkehr – sowohl persönlich als auch als kirchliche Gemeinschaft – ist die Grundvoraussetzung dafür, dass der von uns eingeschlagene Weg Früchte tragen kann.“
Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz, der Sekretär der Diözesansynode 2013 – 2015, ist von Bischof Muser beauftragt worden, den diözesanen Teil der Bischofssynode zu begleiten.
Demetz hat heute ebenfalls betont, dass das Zuhören für diese Synode zentral sei: „Es ist ein dreifaches Zuhören: ein Hören auf das Wort, die Heilige Schrift; ein Hören auf die lebendige Tradition; ein Hören auf das Volk Gottes. Und in allem ein Hören auf Gottes Geist. Wir sollen einen Weg des Zuhörens gehen: Mit der Bereitschaft, uns durch das Zuhören verändern zu lassen. Mit der Bereitschaft, uns in unseren bereits fertigen Vorstellungen ‚verletzen‘ zu lassen.“
Synodaler Tag
Am Ende des Gottesdienstes hat der Diözesanbeauftragte Demetz auf die nächsten konkreten Schritte hingewiesen:
Am 6. November findet in die Cusanus-Akademie in Brixen der diözesane synodale Tag statt: es ist ein offener Ort, wo jeder und jede Mitdenken und Mitreden kann und seinen Beitrag zu den Themen der Synode geben kann. Der diözesane Tag findet auch ein zweites Mal, am 12. November noch einmal online statt. Alle Informationen zu den synodalen Tagen sowie zur Anmeldung dafür gibt’s auf der Webseite www.bz-bx.net/de/Synode21.
Die Erfahrungen und Ergebnisse dieser diözesanen Phase werden in einem Text zusammengefasst. Im Januar 2022 gibt es die Möglichkeit, Rückmeldungen und Beobachtungen zu einem ersten Entwurf einzusenden.
Der diözesane Pastoralrat und der Priesterrat werden sich mit den Rückmeldungen auseinandersetzen und das endgültige Dokument verfassen. Diese Ergebnisse werden in den weltweiten Prozess der Bischofssynode einfließen. Zugleich werden in unserer Ortskirche jene Ergebnisse weiter verfolgt, die bereits auf diözesaner Ebene umgesetzt werden können.
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