Existenz Minimum.
Antonio Scaccabarozzi, Esther Stocker und Francesca Pasquali stellen in der Kunsthalle West aus.
Die Schau zeigt drei Positionen und zwei Generationen: Antonio Scaccabarozzi (1936-2008), Francesca Pasquali (1980) und Esther Stocker (1974). Vereinendes Element ist die Suche nach der Wechselwirkung zwischen Raum und Kunst, die aktiv und zugleich resilient auf die Umgebung reagiert und so dem Publikum die Möglichkeit wahrnehmungsorientierter Erkenntnis bietet: Eine praxisbezogene Auslotung der unzähligen Möglichkeiten von Architektur, Design und Technologie, die sich all jenen materiellen und geistigen Ansprüchen beugen, denen wir in einer stets mutierenden Gesellschaft ausgesetzt sind.
Antonio Scaccabarozzi konzentriert sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen Existenzminimum und Verdichtung, d.h. der Anwendung aller Möglichkeiten, die der Blick auf die Dinge, die Beziehung zwischen Werk und Welt sowie die Erforschung der Materialien hervorbringen können, nur um diese Vielfalt erneut auf eine erkennbare Exaktheit zurückzuführen. Gezeigt werden großformatige Arbeiten, die fast schon pionierhaft den Raum in einen chromatischen Parcours verwandeln. Große Blätter aus farbigem Polyethylen öffnen diaphane Fenster in bislang unbekannte Dimensionen.
Auf das reagiert Esther Stocker, deren bildnerische Arbeiten althergebrachte Gewohnheiten unserer Wahrnehmung hinterfragen und das konstruktive Potenzial des Bildes in all seiner Dynamik betonen. Die in Schwarz-Weiß gehaltenen Werke erobern den Raum, brechen glatte Muster und öffnen sich in alle Richtungen, wie ausgestreckte Gliedmaßen eines Bildkörpers, der seine Zweidimensionalität überwindet und den zeitgenössischen Menschen neu interpretiert.
Die Rezeption des Werks steht seit jeher im Fokus von Francesca Pasquali, die in der Kunsthalle West ortsspezifische Installationen aus farbigen Borsten und langen Neoprenbahnen erschafft. Überall, wo sie hinkommt, hat die Künstlerin eine Auswahl unterschiedlichster Materialien im Gepäck, die sie je nach Raum und Gegebenheit zum Leben erweckt. Ihre Werke sind erst vollendet, wenn sie den Raum in all seinen Einzelheiten erlebt, vermessen und begriffen hat.
Vernissage: 15. Oktober um 19.30 Uhr.
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