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„Ausverkaufte Berge“

Glasturm, Santnerhütte und Co.: Die Grünen fordern, dass endlich ein rücksichtsvoller Umgang mit den Bergen in die Wege geleitet wird.

„Der Glasturm unterm Rosengarten, die stylische Santnerhütte, die neue Seilbahn Tiers oder das Speicherbecken auf Puflatsch zeigen einen neuen Trend auf. Landeshauptmann Kompatscher und die Tourismusindustrie greifen nach den Bergen“, ärgern sich die Landtagsabgeordneten der Grünen.

Mit Luxushotels, Seilbahnen, Speicherbecken würde man die Bergregion rund um den Schlern total kommerzialisieren – eine Entwicklung, welche die Grünen so nicht gutheißen können und wollen.

In einer Aussendung schreiben Brigitte Foppa, Hanspeter Staffler und Riccardo Dello Sbarba:

„Der Glasturm soll mit über 25 Millionen an Steuergeldern zum neuen Hotspot werden. Der optisch exponierte Bau wird voraussichtlich massenhaft Tourist:innen anziehen, ein Restaurant mit 350 Plätzen deutet darauf hin. Die Suiten im Glasturm sind kaum für die einfachen Bergwanderer:innen gedacht, eher wird man dort die Schickeria antreffen.

Die neue Seilbahn von Tiers auf die Frommer Alm wurde von der Landesregierung durchgedrückt und soll als Zubringer für den Glasturm unterm Rosengarten fungieren. Der Bau wurde von Umweltschutzorganisationen kritisiert, weil ein sensibler Lebensraum der Rauhfußhühner für eine Touristenbahn durchschnitten wird. In Zeiten der Klima- und Biodiversitätskrise eine falsche Entscheidung.

Am Puflatsch auf der Seiser Alm bahnt sich die nächste Unglaublichkeit an: Einer der artenreichsten Lebensräume Südtirols soll einem Speicherbecken für Kunstschnee weichen. Damit würden einmalige Naturschätze touristischen Interessen geopfert. Angesichts der fortschreitenden Erderhitzung wird voraussichtlich auf der Seiser Alm nicht mehr lange Ski gefahren.

Südtiroler:innen klagen über Overtourism, Verkehrsinfarkt und Ausbeutung von Natur und Umwelt. Anstatt endlich einen rücksichtsvollen Umgang mit den Bergen in die Wege zu leiten, scheinen nun alle Dämme für rein wirtschaftliche Interessen zu brechen. In Zeiten der Klima- und Biodiversitätskrise sind solche Projekte fachlich kontraproduktiv und politisch abwegig.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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