Verschwendete Wohnungen
Während Studenten in Bozen verzweifelt nach Wohnungen suchen, lässt das Land in Oberau 16 Studentenappartements leerstehen.
von Thomas Vikoler
Die Portiersloge am Eingang ist verwaist, auch wenn das dort stehende Telefon aufleuchtet. Irgendeine Form menschlichen Lebens scheint es also hinter diesen Glaswänden neben der Einfahrt zum Tiefgarage des Bürgerzentrums am Nikoletti-Platz in Oberau zu geben.
Doch der Eindruck täuscht: Der im Jahre 2017 vom damaligen Wohnbau-Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini im großen Stil eröffnete Gebäudetrakt ist seit Anfang Juli 2020 ungenutzt. Auch wenn am Eingang ein Schild mit der Aufschrift „Türe bitte schließen“ hängt.
Es war ein Vorzeigeprojekt Tommasinis, mit dem er 2018 Wahlkampf betrieb, was aber nicht nützte. Der Landesrat aus Leifers flog aus dem Landtag und schied aus der aktiven Politik aus.
Cohousing nannte er das Konzept, das sich an junge Volljährige bis 35 Jahren richtete, die in diesem Gebäudeteil neben dem Schülerheim Rosenbach den Weg in die Selbstständigkeit finden sollten. Die Voraussetzung: Mindestens fünf Jahre Ansässigkeit in Südtirol.
16 Miniappartements mit 32 Betten standen dafür zur Verfügung, dazu gibt es eine eigene Portierswohnung. „Ein innovatives Wohnmodell, das sich positiv auf das Zusammenleben im Stadtviertel auswirken wird“, verkündete Tommasini bei der Eröffnung im Sommer 2017.
Drei Jahre später, im Juli 2020, wurde es kurzerhand abgebrochen, seitdem stehen die 16 Miniappartements leer. Eine Verschwendung von öffentlichem Vermögen.
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Kommentare (5)
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annamaria
Wer zahlt hier die IM!!
wichtigmacher
Die IMU bezahlen wie immer die Blöden, die im Leben was geschafft haben und somit nicht der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.
Was leider in Südtirol noch fehlt ist die Zusammenführung der Bauernhöfe zu Kolchosen dann wäre die Sache perfekt…….
UDSSR und die kommunistische Ideologie lässt lässt grüßen