Kunst der Vielfalt
Der renommierte Theaterpreis Hystrio – Altre Muse wurde im September an das Südtiroler Ensemble Teatro la Ribalta – Kunst der Vielfalt verliehen. Das Ensemble wurde im Elfo Puccini Theater in Mailand dafür ausgezeichnet, dass es die Theaterarbeit erfolgreich in den Dienst der sozialen Integration stellt.
Der Preis des Theatermagazins Hystrio wird alljährlich von einer Jury aus Fachleuten und Theaterkritiker*innen der größten italienischen Zeitschriften an Personen, Schauspieler*innen sowie Theater- und Tanzkompanien vergeben, die sich durch den künstlerischen Wert ihrer Arbeit und die Qualität ihrer Produktionen auszeichnen.
Der diesjährige Preis geht an das Südtiroler Teatro la Ribalta – Kunst der Vielfalt und wurde vom Direktor der Zeitschrift Hystrio, Claudio Cannella, mit folgender Begründung verliehen:„Das Teatro la Ribalta hat es geschafft, seine Arbeit nicht nur im Rahmen von Aufführungen, sondern auch in Workshops, Spielplänen und Festivals umzusetzen. Das Ensemble besteht mehrheitlich aus „benachteiligten“ Schauspielern und Schauspielerinnen, die das Theater als eine Notwendigkeit, als einen Ort der Beziehungen und der sozialen Befreiung betrachten. Das Ensemble hat sich stets mit Mut und mit einer visionären und einfühlsamen Ästhetik an starke zeitgenössische Themen herangewagt, die, mit Poesie und Strenge, zu exzellenten Inszenierungen führten. Das Repertoire des Ensembles umfasst vierzehn Stücke, die mit Preisen und Auszeichnungen bedacht wurden, darunter auch internationale, wie Ali (2017), Il ballo (2017), Otello Circus (2018) und das originelle Un peep show per Cenerentola (2021).“
„Erneut wurde die künstlerische Qualität unseres Projektes auf überregionaler Ebene anerkannt und unsere Mühe belohnt. Der Hystrio-Preis ergänzt unsere Sammlung an Auszeichnungen, er gesellt sich zum UBU-Sonderpreis, ANCT-Theaterkritikerpreis, zu zwei Eolo-Preisen für Kinder- und Jugendtheater.All dies ist unser kulturelles und theatralisches Erbe, doch gehört nicht uns als Ensemble, sondern uns allen, der Stadt Bozen und dem Land Südtirol, die an diese „konkrete Utopie“ geglaubt haben. Wo immer wir waren, haben wir mit unserer Tätigkeit den Wert einer Stadt und einer Provinz, welche die Kultur der sozialen Eingliederung unterstützen, unterstrichen. Wir haben innovative Ideen und Programme eingebracht, welche denjenigen, die als „anders“ definiert werden, neue Türen und neue Möglichkeiten der Lebensführung und Beschäftigung öffnen. Zugleich aber konnten wir so den Zuschauer*innen neue Welten aufzeigen, die diese Wertschätzung erst entdeckten. Wir hatten von Anfang an den Anspruch, eine vollwertige Theatertruppe zu sein, kein „gesellschaftlich nützliches“ Projekt, sondern ein „kulturell notwendiges“ Projekt, dessen gesellschaftlicher Nutzen darin besteht, dass es ein Projekt für die Öffentlichkeit ist“, sagt der künstlerische Leiter Antonio Viganò.
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