Der Schul-Report
Die Evaluationsstelle für das deutsche Bildungssystem hat den Tätigkeitsbericht über das Schuljahr 2020/21 vorgelegt. Was gut ist. Und wo es hapert.
29 Schulen wurden extern evaluiert: Das Unterrichtsklima ist demnach förderlich, Unterschiede gibt es bei der Bewertung der Organisation des Präsenz- und Fernunterrichts an Ober- und Berufsschulen.
Die Evaluationsstelle für das deutsche Bildungssystem hat den umfassenden Tätigkeitsbericht über das Schuljahr 2020/21 der Landesregierung vorgelegt:
In ihm sind die Ergebnisse der 29 extern evaluierten Schulen zusammengefasst. Bei der Befragung mit einbezogen wurden Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Eltern.
Der Bewertung liegen viele Parameter zugrunde, darunter die Unterrichtsqualität, das Schulklima oder das Schulmanagement.
Bericht bescheinigt lernförderliches Unterrichtsklima
Die gute Nachricht vorab: Lehrpersonen schaffen in den Klassen der Südtiroler Schulen eine für das Lernen förderliche Atmosphäre. Wertschätzend und respektvoll treten sie mit den Schülerinnen und Schülerin in Beziehung. Positiv fällt auch die meist klare Struktur des Unterrichts auf, so das Ergebnis zum Qualitätsbereich Unterricht.
Dann der Kontrapunkt: Eine Herausforderung für Lehrpersonen in den heterogen zusammengesetzten Klassen bleibt, den Lernvoraussetzungen leistungsstärkerer und -schwächerer Schüler durch entsprechende Lernangebote gerecht zu werden.
Entwicklungspotenzial zur Verbesserung der Unterrichtsqualität attestieren die Ergebnisse der externen Schulevaluation den Schulen auch bei zwei weiteren Aspekten: einmal, wenn es darum geht, die Wirksamkeit des Unterrichts anhand der Lernergebnisse zu überprüfen und zweitens bei der gemeinsamen Reflexion unterschiedlicher Lernprozesse in der Klasse.
Schulbetrieb unter Corona-Bedingungen
Befragt hat das Team der Evaluationsstelle für das deutsche Bildungssystem Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen sowie Eltern – insgesamt rund 12.700 Personen – auch zum Unterricht unter Corona-Bedingungen: Hier zeigt das Ergebnis, dass an den Schulen ein hoher Grad an Zufriedenheit mit dem Schulbetrieb unter den erschwerten Bedingungen besteht.
Was das neu eingeführte Lernformat des selbstorganisierten oder eigenverantwortlichen Lernens anbelangt, gaben rund 80 Prozent der Lehrpersonen und Schülerinnen sowie Schüler der Grund- und Mittelschulen an, mit dem Lernformat des selbstorganisierten oder eigenverantwortlichen Lernens gut zurecht zu kommen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Eltern und Erziehungsberechtigten: 82 Prozent sind der Meinung, dass ihr Kind mit diesem Lernzeitraum gut zurechtkam.
Als Kritikpunkt im Zusammenhang mit dem selbstorganisierten Lernen wird genannt, dass vor allem in der Grundschule den Schülerinnen und Schülern in diesem Lernbereich oft zu wenig herausfordernde Aufgaben gestellt wurden. Bemängelt wurde auch, dass sich der Einsatz digitaler Medien in dieser Schulstufe in Grenzen hielt.
Fernunterricht: Unterschiedliche Bewertungen der Organisation
Auseinander klafft die Sicht auf die Organisation des Präsenz- und Fernunterrichts in der Ober- und Berufsschule. So schätzte das Gros der Lehrpersonen – rund 90 Prozent – ein, dass beide Unterrichtsformen gut organisiert seien.
Dem pflichteten knapp über 80 Prozent der Eltern und circa 69 Prozent der Schülerinnen und Schüler bei. Sehr unterschiedlich äußern sich die Schülerinnen und Schüler in der Oberschule in Bezug auf die Betreuung durch die Lehrpersonen im Fernunterricht.
Ein Drittel gab an, sich nicht ausreichend von den Lehrkräften unterstützt und begleitet gefühlt zu haben. 35 Prozent der Lehrpersonen in den Berufsschulen gaben der Umfrage zufolge an, dass die Schülerinnen und Schüler in diesem praxisorientierten Schultyp im Fernunterricht nicht gut zurechtgekommen sind.
Die externe Schulevaluation wird in regelmäßigen Zeitabständen von der Evaluationsstelle für das deutsche Bildungssystem und in enger Zusammenarbeit mit den Schulen und Schulführungskräften der jeweiligen Schule durchgeführt.
Für Landesrat Philipp Achammer steht fest: Die externe Schulevaluation sei eines von mehreren Instrumenten, mit denen wir die gute Qualität an unseren Schulen sichern und so den Ansprüchen an eine gute Schule gerecht werden können.
„Der Tätigkeitsbericht der Evaluationsstelle zeigt, wie und in welchen Bereichen sich Schule weiterentwickeln kann“, sagt Landesrat Achammer, „zumal der sach- und fachgerechte Bericht auf Grundlage transparenter Kriterien einen tiefen Einblick in alle Qualitätsbereiche gibt, die eine gute Schule ausmachen.“
Zentrale Aufgaben der Evaluationsstelle für das deutsche Bildungssystem in Südtirol sind die externe Schulevaluation und das Monitoring des Lernerfolgs der Schülerinnen und Schüler durch Lernstanderhebungen.
Zusammen mit weiteren Instrumenten wie der internen Evaluation, welche Schulen autonom durchführen, den landesweiten Lernstanderhebungen und Schulbesuchen liefere die externe Evaluation den Schulen „durch den Blick von außen eine zentral bedeutsame Rückmeldung in ihrem Bemühen um hohe Qualität“, sagt der Leiter der Evaluationsstelle für das deutsche Bildungssystem, Martin Holzner.
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Kommentare (2)
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enfo
„Der Tätigkeitsbericht der Evaluationsstelle zeigt, wie und in welchen Bereichen sich Schule weiterentwickeln kann“, sagt Landesrat Achammer, „zumal der sach- und fachgerechte Bericht auf Grundlage transparenter Kriterien einen tiefen Einblick in alle Qualitätsbereiche gibt, die eine gute Schule ausmachen.“
Was heißt das? Bedeutet das soviel wie, „die Zitrone ist gelb“?
Ich hoffe reden und nichts aussagen wird bald olympisch, dann sind wir in der Weltspitze hervorragend vertreten. Ich halte nicht viel von U. Mair, aber bei Achhammer trifft sie wohl den Nagel auf den Kopf