Das BrennerLec-Projekt
Die Ergebnisse des EU-Projekts BrennerLEC wurden den Südtiroler Stakeholdern in Bozen präsentiert: Weniger Stickoxide, weniger CO2 und ein besserer Verkehrsfluss sind möglich.
Im September 2016 wurde die enge Zusammenarbeit zwischen der Brennerautobahn AG, den Umweltagenturen der Länder Südtirol und Trentino, der Universität Trient, dem Unternehmen CISMA und NOI Techpark Südtirol/Alto Adige im Rahmen des europäischen Projekts BrennerLEC (Lower Emissions Corridor) auf den Weg gebracht.
Nach fünf Arbeitsjahren ist nun die Testphase des europäischen Projekts offiziell zu Ende gegangen.
Dazu fand im Palais Widmann in Bozen das vorläufig letzte Treffen mit den Projektbeteiligten und Stakeholdern des BrennerLEC-Projekts statt, an dem auch Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato, Abteilungsdirektor Mobilität Martin Vallazza und der technische Direktor der Brennerautobahn Carlo Costa teilnahmen.
Im Mittelpunkt standen die Endergebnisse und künftigen Möglichkeiten für das Projekt.
Gemäß den Projektvorgaben wurde nämlich ein Konzept für eine Fortführung der Testmaßnahmen auf einer Reihe von Streckenabschnitten zwischen Brixen und dem Knoten mit der Autostrada Serenissima (A4) erarbeitet.
„Die Erfahrungen aus dem Projekt BrennerLEC zeigen uns, wie richtig es war, dieses Projekt in einem sensiblen Raum wie dem Alpenraum durchzuführen und damit einen emissionsarmen Korridor zu schaffen“, unterstrich Landesrat Giuliano Vettorato. „Wir haben gesehen, dass es mit einer dynamischen Reduzierung der Geschwindigkeit auch in den Ortschaften entlang der Brennerautobahn möglich ist, Schadstoffemissionen zu verringern und die Luftqualität zu verbessern.“
Der Technische Generaldirektor der Brennerautobahn Carlo Costa sieht einen großen Mehrwert auch in der geänderten Wahrnehmung: „Zuvor war die öffentliche Meinung geteilt zwischen Zustimmung für die Wirtschaft oder für die Umwelt. Heute hingegen haben wir eine Zustimmung von 65 Prozent der Autofahrer, wie eine Befragung von 6300 Personen zeigt. Daher ist das Projekt nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern gleichzeitig auch für die Mobilität und Wirtschaft.“
Abteilungsdirektor Martin Vallazza weist darauf hin, „dass die durch das Projekt gesammelten Informationen auch im Zusammenhang mit der intelligenten Digitalisierung des Verkehrs hilfreich sind: Zum einen können wir die bestehende Infrastruktur effizienter nutzen, zum anderen auch die verschiedenen Mobilitätsarten besser verknüpfen.“
Wichtigste Ergebnisse des BrennerLEC-Projekts
Ziel des innovativen BrennerLEC-Projekts ist es, die negativen Auswirkungen des Verkehrs auf der Brennerachse auf die Bevölkerung zu verringern sowie diesen klimafreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Dafür wurden Geschwindigkeitsbegrenzungen und andere Verkehrsregelungsmaßnahmen angewendet, um die größtmögliche ökologische und verkehrstechnische Effizienz zu erzielen und zugleich die Verkehrsteilnehmer so wenig wie möglich einzuschränken.
Als Hauptergebnisse konnte erreicht werden, dass die NO2-Konzentration entlang der Autobahn um 10 Prozent zurückgegangen ist, dass sich die Fahrtzeiten bei intensivem Verkehrsaufkommen um 11 Prozent verringert haben und dass die Verkehrssicherheit gestiegen ist.
Zukunftsperspektiven
Im Rahmen der Erstellung des Fortführungskonzepts wurde die gesamte Strecke der Brennerautobahn (A22) im Alpenkorridor zwischen Brenner und Affi untersucht. Es wurde eine Reihe von Abschnitten ermittelt, die sehr hohe NO2-Werte aufweisen und in denen die Einführung der Geschwindigkeitsreduzierung die Zielsetzungen der Testphase erreicht, in denen sie technisch machbar ist und wo keine Eingriffe an der Autobahn selbst, sondern nur an den variablen Anzeigesystemen notwendig sind.
Das Projekt BrennerLEC wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des EU-LIFE-Programms kofinanziert. Weitere Informationen zum Projekt sind unter https://brennerlec.life/it/home einsehbar. Zudem finden sich auf dem Webportal des Landes im Themenbereich Umwelt eine Reihe von Kurz-Videos, die die Projektziele zusammenfassen.
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