Kampf gegen Häufchen

Foto: LPA/pixabay
Der Landtag spricht sich gegen die Abschaffung der DNA-Datenbank für Hunde aus. Die Hintergründe.
von Matthias Kofler
Der II. Gesetzgebungsausschuss hat am Mittwoch einen Landesgesetzentwurf der Grünen mit dem „Maßnahmen zum Schutz der Tierwelt und zur Unterbindung des Streunens von Tieren“ begutachtet. Dieser zielt darauf ab, eine Bestimmung aus dem Landesgesetz Nr. 9 von 2000 zu streichen: nämlich die ab Jänner 2022 vorgesehene Erstellung und Registrierung eines genetischen Profils bei Hunden. Ab dem kommenden Jahr kann bei Hundebissen oder bei nicht sachgemäß entsorgtem Kot über eine DNA-Analyse der Hundebesitzer ermittelt werden. „Mit dieser gesetzlichen Neuheit geht eine Reihe von Schwierigkeiten einher“, argumentierte Riccardo Dello Sbarba. So seien längst nicht alle Hunde, die in Südtirol leben, registriert. Bei nicht registrierten Hunden handle es sich beispielsweise um alte Tiere auf entlegenen Bauernhöfen oder streunende Tiere. Zudem würden auch viele Nicht-Ansässige ihre Hunde mit nach Südtirol bringen, etwa in den Urlaub. Diese Hundehalter würden schwer bzw. überhaupt nicht belangbar sein. Der Grüne verwies weiters auf die hohen Kosten, die eine DNA-Untersuchung mit sich bringe.
Der Grünen-Antrag erhielt aber nur eine einzige Jastimme, nämlich die von Dello Sbarba. Drei Abgeordnete der SVP (Magdalena Amhof, Franz Locher und Manfred Vallazza) stimmten dagegen, während sich Peter Faistnauer (Perspektive für Südtirol) und Andreas Leiter Reber (Freiheitliche) enthielten.
Wie Ausschussvorsitzender Franz Locher berichtet, hat sich die Mehrheit gegen die Streichung ausgesprochen, weil sie die Registrierung für nützlich erachtet. „Viele Hunde gehen in Freizeitparks, Sandplätze, Spielwiesen und auf Gehsteige und verrichten dort ihr Geschäft, wo sich auch Kinder und Erwachsene aufhalten. Hundekot ist nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch aus hygienischer Sicht ein Problem. Die Gemeinden haben lange über das Thema diskutiert und sich für die Registrierung ausgesprochen, denn nur mit Kontrollen ist man der Situation nicht gewachsen.“
Kommentare (35)
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