Ex-Rektorin in Rente
Die Freie Universität Bozen verabschiedet vier Professor*innen in den Ruhestand, darunter die Ex-Rektorin Rita Franceschini.
Vier Professorinnen und Professoren der unibz gehen mit Ende September 2021 in den Ruhestand: die ehemalige Rektorin Rita Franceschini, die zwei ehemaligen Dekaninnen Liliana Dozza (Bildungswissenschaften) und Lucie Courteau (Wirtschaftswissenschaften) sowie Stephan Schmidt-Wulffen, ehemaliger Dekan der Fakultät für Design und Künste.
Die Freie Universität Bozen zählt aktuell 153 Professor*innen und Forscher*innen zu ihrem festen Lehrkörper; vier namhafte von ihnen verabschieden sich nun in den Ruhestand. „Forschungsstarke Persönlichkeiten tragen wesentlich zum Ruf einer Universität bei, und die Studierenden schätzen und suchen Vorlesungen mit charismatischen Professor*innen.
Deshalb schwingt bei diesem Abschied von gleich vier Professor*innen der ersten Ebene an unserer Universität Bedauern, aber auch Freude für deren verdienten Ruhestand mit“, so Präsidentin Prof. Ulrike Tappeiner und Rektor Prof. Paolo Lugli.
Im Jahr 2004 als Rektorin der Freien Universität Bozen nach Bozen berufen, war der aus der Schweiz stammenden Professorin Rita Franceschini das dreisprachige Modell der unibz von Beginn an ein großes Anliegen. In den Folgejahren baute die Sprachwissenschaftlerin für Romanistik und Germanistik das Kompetenzzentrum Sprachen auf und legte ihren Schwerpunkt nach der vierjährigen Amtszeit im Rektorat auf die vertiefende Forschung zu Soziolinguistik, Sprachkontakt, Code-Switching, Spracherwerb und Konversationsanalyse mit zahlreichen Projekten in den deutschen, italienischen und ladinischen Schulen Südtirols.
Mit über 200 Veröffentlichungen darf sie als eine der europaweiten Spezialistinnen auf dem Gebiet der Mehrsprachigkeit gelten.
Prof. Rita Franceschini ist eines von 180 Mitgliedern der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die den Georg-Büchner-Preis verleiht. Seit 2013 ist die Schweizerin Teil des Nationalen Forschungsrats des „Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung“ und leitet dort seit 2016 als Präsidentin den Bereich der Interdisziplinären Forschung.
Von der Alexander von Humboldt-Stiftung wurde der Sprachwissenschaftlerin in Ankerkennung ihrer Verdienste um die Wissenschaft die Werner Heisenberg-Medaille verliehen. Nach ihrer Pensionierung wird Rita Franceschini als Visiting Professor am San Raffaele von Mailand im Bereich der Neurobiologie der Mehrsprachigkeit tätig sein; ihre Stimme wird in Südtirol weiterhin in der Rubrik „Auf ein Wort“ im Morgenprogramm von RAI Südtirol zu hören sein.
An der Fakultät für Bildungswissenschaften war Prof. Liliana Dozza seit 2003 als Professorin tätig, in den Jahren 2003 bis 2014 als Prodekanin der Fakultät und in den Jahren 2014-2017 als Dekanin.
Die Professorin für Allgemeine und Sozialpädagogik lehrte in den verschiedenen Studiengängen der Fakultät und speziell im Masterprogramm Bildungswissenschaften für den Primarbereich, zu dessen Neuausrichtung sie in ihrer Zeit als Dekanin beitrug. Als Delegierte des Rektors oblag ihr die Umsetzung des Bologna-Prozesses an der Freien Universität Bozen.
Ihren Forschungsschwerpunkt legte sie auf Lebenslanges Lernen und die Bildungs- und Entwicklungsprozesse mit Schwerpunkt auf Südtirol, weswegen sie eine Vielzahl an Bildungsprojekten mit lokalen Schulen ins Leben rief.
Liliana Dozza ist Mitherausgeberin der Zeitschrift „Pedagogia più Didattica“ und Herausgeberin verschiedener Schriftenreihen. Sie verabschiedet sich in Brixen mit der sechsten Ausgabe ihres erfolgreichen Kongresses „Educazione Territori Natura“, der von 2. bis 4. Dezember 2021 stattfinden wird.
Die aus Kanada stammende Professorin war seit 2003 als Professorin für Rechnungswesen an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften tätig. Sie lehrte an den Universitäten Laval und der University of Ottawa, bevor sie an die Freie Universität Bozen berufen wurde und seither ihren Lebensmittelpunkt in Bozen hatte.
Sie und ihr Mann, ein Musiker, schätzten die zweisprachige Region sehr, da sie sie an ihre englisch-französische Heimat erinnerte. Courteaus Forschungsinteresse galt der Rolle der Finanzmärkte mit Fokus auf Unternehmensbewertungen, Börsengänge, Fusionen sowie Übernahmen.
Von 2004 bis 2012 war sie als Studiengangsleiterin für den Bachelor für Wirtschaftswissenschaften und Betriebsführung verantwortlich.
Als Dekanin leitete sie in den Jahren 2012-2015 die Geschicke der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und führte in dieser Zeit die Auszeichnung der besten Studierenden („Dean’s list) ein In den vergangenen Jahren war Lucie Courteau sehr aktiv in der Beratung des Programms unitedbz tätig, das Migrant*innen an der unibz aufgenommen hat. Nach Beenden ihres 18 Jahre dauernden Lehrdeputats an der unibz kehrt Lucie Courteau nach Québec zurück.
Mit dem Semesterprojekt ‚yesterday tomorrow’ verabschiedete sich der Leiter des Studios ‚Exhibit’ an der Fakultät für Design und Künste, Stephan A. Schmidt-Wulffen, aus der aktiven Lehre. In diesem Projekt hatte er die Studierenden dazu angehalten, sich zunächst in das Werk eines prominenten Künstlers einzudenken, der an einer internationalen Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums in München teilgenommen hatte, um daraus ein eigenständiges Werk zu erarbeiten.
Der aus Witten/Deutschland stammende Professor war als Mentor der Fakultät für Design und Künste tätig, bevor er 2016 nach Bozen berufen wurde und die Fakultät in den Jahren 2017-219 als Dekan leitete.
Zuvor war der Kunsthistoriker bereits Rektor der Akademie der bildenden Künste in Wien und der New Design Universität in St. Pölten. Stephan A. Schmidt-Wulffen ist weiterhin Mitglied des beratenden Gremiums des europäischen Forums Alpbach und der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft für Ästhetik.
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Kommentare (2)
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olle3xgscheid
…..aso….wichtig oder!?