Ohne Pass
Noch immer haben nicht alle, die Anrecht darauf hätten, ihren Green Pass erhalten. Dabei rückt die Passpflicht am Arbeitsplatz immer näher und die Betroffenen werden ungeduldig.
von Silke Hinterwaldner
Jetzt wird es langsam eng. Wenn mit 15. Oktober der Green Pass verpflichtend für den Arbeitsplatz wird, dann werden manche ein ernsthaftes Problem bekommen. Sie müssen sich fragen: Kündigen? Eine Suspendierung in Kauf nehmen und eine Geldstrafe zahlen? Oder doch impfen oder testen lassen?
Es gibt allerdings noch eine Kategorie Menschen, die sich an alle Vorschriften gehalten haben und trotzdem keinen Green Pass vorweisen können. Zur Erinnerung: Vor einigen Wochen war die Rede von 30.000 Fällen, bei denen das Impfzertifikat zwar zugestellt werden müsste, weil diese Menschen geimpft sind, aber aufgrund eines technischen Fehlers leuchtet das grüne Häkchen nicht auf. In den vergangenen Wochen haben Apotheker, Hausärzte oder die zuständigen Stellen beim Sanitätsbetrieb oder beim Ministerium viele dieser Fehler beheben können, aber noch immer gibt es Leute, die vergeblich auf den Green Pass warten und langsam nervös werden.
Beispiel 1: Ein selbständig Beschäftigter mit viel Kundenkontakt war vor einigen Monaten an Corona erkrankt. In der Folge musste er nur noch eine Impfdosis erhalten, um an einen Grünen Pass zu kommen. Aber: Bei ihm scheint 1/2 auf, als ob der die zweite Impfdosis noch bekommen müsste. Er setzte alle Hebel in Bewegung: Auf seine Anfragen in Bozen und Rom hat er keine Antwort erhalten. Schlussendlich schaltete er einen befreundeten Anwalt ein, auf dessen Schreiben an das Gesundheitsministerium er eine Antwort erhielt. Damit sollte sich für ihn das Problem jetzt gelöst haben.
Beispiel 2: Viele Jahre lang hat Klaus im öffentlichen Dienst gearbeitet. Auch er hat eine Coronaerkrankung hinter sich und musste sich nur noch mit einer Dosis Impfen lassen. Klaus kramt den Impfnachweis aus der Tasche, der allerdings offiziell nicht gültig ist – obwohl ganz unten im Kleigedruckten zu lesen ist, dass er genesen und damit vollständig geimpft ist. „Zum Glück“, sagt er, „komme ich auch ohne Green Pass über die Runden. Das kann sich aber mittlerweile auch nur noch jemand leisten, der im Ruhestand ist.“
Bei Maria Elisabeth Rieder, Abgeordnete des Team K im Landtag, ist mittlerweile der Geduldsfaden gerissen. „In den letzten Tagen häufen sich die verzweifelten Anrufe und Mitteilungen von Menschen, die genesen und einmal geimpft sind – ihr Green Pass allerdings ist fehlerhaft.“ Sie hatte bereits im August eine schriftliche Anfrage zum Thema eingereicht, auf eine Antwort allerdings wartet sie noch. Und Landesrat Thomas Widmann war bei der Aktuellen Fragestunde im Landtag nicht anwesend, um auf die vielen Fragen antworten zu können. Auf Nachfrage im Sanitätsbetrieb und beim Zivilschutz, erklärt Maria Elisabeth Rieder, „bekommen wir zur Antwort, dass das Problem bekannt sei, doch keiner kann eine klare Antwort geben“. Sie legt einen E-Mail-Verkehr vor, aus dem hervorgeht, dass ein Betroffener einen Monat lang auf Antwort aus dem Sanitätsbetrieb gewartet habe. In dieser Mail stand dann, dass es ein technisches Informatik-Problem gebe und man noch einige Tage zuwarten müsse. Man versuche das Problem so schnell als möglich lösen. Die Hoffnung aber schwindet mit jedem Tag, an dem die Passpflicht näher rückt.
Dabei ist Peter Auer guter Dinge. Der Koordinator für die Arbeitssicherheit im Sanitätsbetrieb erklärt, dass man in den vergangenen Wochen intensiv mit Problemlösungen befasst war. „Noch vor einer Woche“, sagt er, „hätte ich die fehlerhaften Pässe nicht beziffern können. Seit Freitag aber wissen wir, dass es weniger als 100 sind.“ Noch sind Mitarbeiter damit befasst zahlreiche Mails zu beantworten, aber die Probleme mit dem Green Pass konnten in beinahe allen Fällen gelöst werden. „Wir können den Fehler fast immer sofort, schnell und unkompliziert korrigieren, sobald wir informiert werden“, sagt Auer.
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Kommentare (4)
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criticus
„bekommen wir zur Antwort, dass das Problem bekannt sei, doch keiner kann eine klare Antwort geben“
Frau Rieder, man bekommt überhaupt keine Antwort und das aus dem Amt des Herrn Zerzer. Diese Person sollte sich mit Widmann und seinen Pandemie-Konsorten schämen, dass sie überhaupt nichts unternehmen. Es ist an der Zeit diesen Pandemiescheiß endlich zu beenden und die verantwortlichen Herren zu entlassen!
enfo
Stimmt!!!! Und die Foppa gleich mit, denn das mit der Klimaerwärmung ist alles nur Komplott der Sonnencremeindustrie.