Die Katakombenschulen
454 Schüler werden heuer von den eigenen Eltern unterrichtet. Arnold Tribus über die neuen Katakombenschulen.
Schullandesrat Philipp Achammer hat neulich den Medien mitgeteilt, dass die Anzahl der Schüler, die im heurigen Schuljahr von den eigenen Eltern unterrichtet werden, auf 454 angestiegen ist.
Im letzten Schuljahr waren es noch 125 Schülerinnen, die den vom Gesetz vorgesehenen Elternunterricht in Anspruch genommen haben.
Man kann also beobachten, dass seit dem Beginn der Pandemie immer mehr Kinder zu Hause unterrichtet werden oder aber in Gruppen, in denen von den Eltern angeheuerte Privatlehrerinnen tätig sind.
Was bisher eine Ausnahme war und von wenigen Eltern in Anspruch genommen wurde, scheint ungeahnte Ausmaße anzunehmen, zumal es sich bei den abgemeldeten Schülerinnen fast ausschließlich um Kinder handelt, deren Eltern zur No Vax-, No Green Pass-, zur No Test- und No Mask-Bewegung zu zählen sind.
Laut Achammer sei dieser Trend kein Grund zur Sorge, im Gegenteil, er scheint froh zu sein, dass jene Eltern, die mit ihrer Haltung Konflikte in die Schule hineintragen, draußen bleiben und sich arrangieren.
Ganz nebenbei ist der Elternunterricht in Italien auch von der Verfassung garantiert, wo es im Artikel 30 heißt: „Es ist Pflicht und Recht der Eltern, die Kinder, auch die außerhalb der Ehe geborenen, zu erhalten, auszubilden und zu erziehen.
Der Elternunterricht ist aber gesetzlich geregelt, es müssen Bestimmungen und Standards eingehalten werden und die Schülerinnen müssen, um den Lernerfolg zu prüfen, am Ende des Schuljahres die sogenannte Externistenprüfung ablegen, um in die nächste Klasse versetzt zu werden.
Natürlich können sie auch nicht versetzt werden, wenn sie das staatliche Lehrprogramm nicht erfüllen (Im letzten Jahr, sagte Achammer, haben sechs Schülerinnen die Prüfung verweigert, sind nicht angetreten. Mit allen Folgen für die armen Kinder, die Opfer der Überzeugung der Eltern werden).
In alten Zeiten war der häusliche Unterricht ein Privileg der Reichen. Betuchte Familien ließen ihre Sprösslinge von Privatlehrern unterrichten in der Überzeugung, dass sie so mehr lernen und gefördert werden, was in den Massenschulen nicht möglich ist.
Gleichzeitig wurde auch die Klassendistanz gewahrt. An den Höfen gab es Hoflehrer. Anders heute.
Heute ist der Elternunterricht nicht so sehr eine pädagogische Entscheidung besorgter Eltern, die fürchten, ihre Kinder könnten nicht ihren Fähigkeiten entsprechend unterwiesen werden, der heutige Elternunterricht ist mehr eine politische Demonstration gegen die Bestimmungen des Staates und des Landes in Sachen Pandemie, die die 3G-Regeln vorsehen, eine Green Pass-Pflicht für das Lehrpersonal, das freiwillige Testen, das mal Pflicht war, die Maske in der Klasse.
Wer Corona leugnet und in allen Maßnahmen dagegen ein Instrument des Teufels sieht, der will seine Kinder davor fernhalten und sie so vom Bösen befreien.
Ein Luxus, den sich die No Vax-Eltern teuer zu stehen kommen lassen, denn diese Privatschulen, die es mittlerweile in vielen Ortschaften des Landes gibt, kosten zwischen 200 und 400 Euro im Monat (Bisher haben Eltern 118 Schüler im Pustertal aus der öffentlichen Schule abgezogen, 96 im Burggrafenamt, 82 im Überetsch und nur 7 in Bozen).
Ob sie damit ihren Kindern einen guten Dienst erweisen, wird sich zeigen. Nach der schlimmen Zeit des Homeschoolings im letzten Schuljahr, das die Kinder isoliert hat, werden sie nun in kleine Gruppen zusammengezogen, in Zwergschulen, und so aller Sozialisierungsmöglichkeiten beraubt, die die normale Schule bietet.
Ob diese Schulen das kulturelle Niveau der Staatsschulen halten können, ist auch fraglich.
Der kluge Journalist Antonio Visentini hat in seinem Leitartikel im „Corriere“ von „Katakombenschulen“ gesprochen.
Stimmt, kämpfen diese Eltern doch gegen die Sanitätsdiktatur. Der Diktator hieß damals Mussolini, heute heißt er wohl Achammer. Und die Kinder sind die Opfer.
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Kommentare (52)
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robby
Das in diesen Katakombenschulen vermittelte Wissen zeigt sich in diesem Forum an batmann und Co.
andreas
batman hat doch komplett einen an der Waffel.
adler
Sel isch fix!
gorgo
@andreas
Vielleicht. Vielleicht ist er aber auch nur ein beschränkter Geist, der Schwierigkeiten hat, ein Thema zu erfassen oder auch nur ein ganz gewöhnlicher dissozialer Charakter, sprich Troll, der gern Andere nervt und sich diebisch freut, wenn er sie auf sein Niveau zieht indem sie ihn letztlich beschimpfen.
Wir sehen an seinem Beispiel gut, wie wichtig Schule ist. ^^
Hauptproblem hier ist allerdings die TZ, welcher es Wurscht scheint, ob die Forumsregeln eingehalten werden. Anscheinend hat sie sich entschieden, von den Klicks der Schwurbler zu leben. Und von jenen, die sich gern über solche aufregen.
ich
@andreas: das stimmt.
robby
Ob dem batmann ein erfahrener Exorzist helfen könnte Herr Bischof Muser?
sigo70
„Ob sie damit ihren Kindern einen guten Dienst erweisen, wird sich zeigen.“ genau so ist es. Vermutlich wird es auch hier Unterschiede geben und man darf nicht alle in einen Topf werfen. 4,8% haben die Prüfungen verweigert, das bedeutet dass 95% die Anforderungen erfüllt haben. Interessant wäre zu wissen wieviele Schüler in anderen Jahren die Prüfung verweigert haben, denn mit Sicherheit gab es schon immer Situationen in denen die Eltern ihren Pflichten nicht nachkamen, ganz unabhängig ob Corona oder nicht.
enfo
Das Problem ist, dass man für fast alles eine Prüfung haben muss, nur jeder Trottel darf sich paaren, dazu ist nichts nötig. Deswegen bin ich dafür den Greenpass auch auf die Paarungen auszudehnen. Jeder hat das Recht auf Kinder, aber nicht das Recht dazu, sie in einer abstrusen Scheinwelt mit Schwurblertheorien zu verderben.
perikles
Die geografische Herkunft der Eltern lässt darauf schliessen dass es einen Zusammenhang zwischen engen Tälern und engstirnigen Eltern gibt. Schon in Zeiten Andreas Hofers lies man in diesen Tälern die Kinder lieber an Pocken sterben als dagegen impfen.
leser
Perikles
Ist es schlimm wenn man sich nur testen lässt?
perikles
Testen ist ok; nur hier gehts um Eltern, die Ihre Kinder auch nicht testen lassen; das find ich schlimm
waldhexe
Würde mal sagen,dass dies dich überhaupt nicht angeht.
heracleummantegazziani
Klar geht das jeden etwas an, wenn diejenigen, die die Impfung und die Tests ablehnen, dennoch gleiche Rechte einfordern wie die anderen. Das wären dann übrigens keine Rechte, sondern Privilegien und so etwas ist in einer Solidargemeinschaft nicht akzeptabel.
leser
Tribus
Deine philiosofischer tiefgeist ist dich sonst gerne so intellektuell
Aber , dass du jetzt die katakombenschule (ich hoffe du weisst warum man damals mit dem unterricht untertauchen musste) als vergleich zu coronagegnern nimmst , ist schon nicht sehr geschickt von dir
Aber damals hast du ja auch das wort des wutbürgers erfunden bzw. Umverteilt, als man auch ich beim rentenvorauszahlungsskandal mit den fingern im marmeladeglas erwischt hat
Du hast brav mitunterzeichnet , obwohl du als gewählter volksvertreter nie am regierungssessel gesessen bist
War das nur wegen der silberlinge wegen?
heracleummantegazziani
Haben Sie verstanden, dass nicht Tribus diesen Ausdruck im Zusammenhang mit dieser Aktion verwendet hat, sondern ein Journalist des Corriere della Sra und Tribus das nur wiedergibt? Steht sogar im Artikel hier.
leser
Ich habe genau verstanden was und wie tribus schreibt