Zulaufstrecke ab 2029?
Nach dem Zuschlag der Arbeiten für die Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck für den Brennerbasistunnel BBT wurde in den vergangenen Monaten das Ausführungsprojekt erstellt.
Angesichts einiger Änderungsvorschläge im Vergleich zum Einreichprojekt gibt es in den kommenden Wochen eine enge Abstimmung der zuständigen Ämter des Landes mit der italienischen Bahngesellschaft RFI, der BBT-Beobachtungsstelle, den Baufirmen und den an der Bahntrasse gelegenen Gemeinden sowie der Bezirksgemeinschaft Eisacktal.
Auf Einladung von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landeshauptmann-Stellvertreter Daniel Alfreider hat das Auftakttreffen für diese Arbeiten stattgefunden, für das auch die zuständige Kommissarin der italienischen Regierung Paola Firmi nach Bozen gekommen ist.
Beim Treffen mit dabei waren neben EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann, BBT-Beobachtungsstellen-Präsident Peter Brunner und dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Eisacktal Walter Baumgartner Vertreter von allen betroffenen Eisacktaler Gemeinden.
Wichtige Infrastruktur für Verkehrsverlagerung und mehr Lebensqualität
Mobilitätslandesrat Alfreider führte in Vertretung von Landeshauptmann Kompatscher, der sich in Rom befindet, durch die Sitzung und vertrat die Agenden Südtirols. Alfreider hob die große Bedeutung dieser Infrastruktur hervor und verwies darauf, dass sie den Schienenverkehr auf dem Brennerkorridor zwischen München und Verona verbessere.
Mit der Fertigstellung des BBT und der Zulaufstrecken werden sich laut Alfreider ganz neue Möglichkeiten für den Personen- und Warenverkehr eröffnen. Gleichzeitig werde die Lebensqualität in den angrenzenden Gemeinden signifikant erhöht. „Es liegt an uns, diese Möglichkeiten zu nutzen und ein attraktives Angebot zu schaffen, damit die Schiene eine echte Alternative für den internationalen Waren- und Personentransport werden kann“, betonte Alfreider.
Kommissarin Firmi versicherte, sie werde sich weiter für die rasche Umsetzung des Projekts einsetzen. Derzeit würden die Chancen gut stehen, die Umsetzung des Vorhabens zu beschleunigen. Der Korridor Verona-Brenner müsse so gut wie möglich potenziert werden, bis der Europa verbindende BBT in Betrieb gehe, so Firmi.
Das Ausführungsprojekt für die Zulaufstrecke jedenfalls solle innerhalb weniger Monate abgeschlossen sein. Die Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck wird insgesamt gesamt 22, 5 Kilometer lang und führt durch zwei Tunnels (15,4 Kilometer und 6,3 Kilometer) sowie über eine Brücke über den Eisack. Außerdem sind mehrere Fensterstollen vorgesehen.
Gemeinsame Sache mit den Gemeinden – Inbetriebnahme 2029 realistisch
Die Einbindung und der Konsens mit den Lokalkörperschaften beim Jahrhundertprojekt BBT war von Beginn an ein essenzieller Bestandteil der Planungen und während der Bauzeit Garant, die negativen Auswirkungen für die lokale Bevölkerung möglichst gering zu halten. Dieser Zugang des gegenseitigen Respekts und der Kooperation wird auch bei der Definition der Baustelleneinrichtung für das Baulos 1 der Zulaufstrecken gewählt.
Dafür wurde 2007 die BBT Beobachtungsstelle eingerichtet, die sich als Koordinierungsstelle zwischen Baufirmen und betroffenen Gemeinden sieht. Beim Treffen mit der zuständigen Kommissarin der italienischen Regierung Firmi wurde diese Kooperation einmal mehr verdeutlicht.
In den kommenden Monaten soll das Ausführungsprojekt fertiggestellt sein, welches von RFI technisch genehmigt wird.
Noch in diesem Jahr sollen erste vorbereitende Bauarbeiten erfolgen. Laut dem Direktor der BBT Beobachtungsstelle Martin Ausserdorfer sei eine Inbetriebnahme der Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck ab 2029 realistisch.
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