Keine Kleidersammlung
Auch heuer gibt es keine große Gebrauchtkleidersammlung. Die Caritas organisiert dafür einen Aktionstag für Menschen in Wohn-Not in den Pfarreien.
Die große Gebrauchtkleidersammlung der Caritas findet auch heuer nicht statt. „Aufgrund der Pandemie ist der organisatorische Aufwand dafür leider zu groß“, sagt Brigitte Hofmann, Bereichsleiterin von Caritas&Gemeinschaft, in deren Zuständigkeitsbereich auch die Gebrauchtkleidersammlung fällt.
Als Ausgleich lädt die Caritas die zahlreichen Freiwilligen und Mitglieder der Pfarrcaritas am 6. November zu einem Aktionstag ein, bei dem es um Obdachlose und Menschen mit Wohnproblemen geht.
„Bei der großen Gebrauchtkleidersammlung haben sich immer rund 3.000 Freiwillige beteiligt. Sie haben das gerne gemacht. Viele wollten mit anpacken, weil sie wussten, dass sie damit der Caritas und vielen Menschen, die sich hilfesuchend an sie wenden, helfen“, sagt Hofmann.
Um diesen engagierten Menschen auch weiterhin diese Möglichkeit bieten zu können, wurde deshalb bereits voriges Jahr an dem Tag, an dem die große Gebrauchtkleidersammlung hätte stattfinden sollen, eine Alternative angeboten: ein Aktionstag in allen Pfarreien des Landes, an dem jede und jeder mitmachen kann.
„Dieser Aktionstag mit und für die Gemeinschaft ist die Auftaktveranstaltung für unsere Kampagne ,Not ist näher als denkst‘, die in der Woche vor dem Caritas-Sonntag (gleichzeitig auch Welttag der Armen) stattfindet. Heuer stellen wir dabei das große Problem des Wohnens mit dem Aufruf ,TocTok – Alle haben ein Recht auf Wohnen‘ in den Mittelpunkt, denn dieses Problem haben viele Menschen auch in Südtirol. Deshalb sind wir alle aufgerufen, unsere Türen, aber vor allem unsere Herzen zu öffnen für unsere Mitbrüder und -schwestern, die in Not sind“, sagt Caritas-Direktor Paolo Valente.
„Den Pfarreien und Pfarrcaritas-Mitgliedern bieten wir deshalb für den Aktionstag mehrere Möglichkeiten des Mitmachens an: Einmal stellen wir ihnen Schaumaterial zum Thema „Wohn-Not“ zur Verfügung, das sie in ihren Pfarreien ausstellen und nutzen können, um zu diesem wichtigen Thema Sensibilisierungsarbeit zu leisten. Zum anderen haben sie die Möglichkeit, obdach- und wohnungslose Menschen während einem Mittag- oder Abendessen für die Pfarrgemeinschaft auch obdach- und wohnungslose Menschen in ihren Pfarreien einzuladen. Und die youngCaritas veranstaltet an verschiedenen Plätzen des Landes einen Flashmob, bei dem alle interessierten Jugendlichen mitmachen können.
Die Caritas hat die Gebrauchtkleidersammlung 45 Jahre lang mit bisher nur zwei Unterbrechungen durchgeführt. Dabei wurden letzthin jährlich an die 500 bis 600 Tonnen an gebrauchten Textilien, Schuhen, Taschen und Haushaltswaren gesammelt. Diese hat die Caritas an eine Abnehmerfirma für den weltweiten Gebrauchtkleidermarkt weiterverkauft und den Erlös in verschiedenen Diensten für Menschen in Not eingesetzt.
„Damit war jede Kleiderspende für uns eine wichtige Geldspende. Wir hoffen, dass wir diesen Ausfall mit anderen Spendeneinnahmen kompensieren können“, so Hofmann. Weitergeführt werde auf jeden Fall die Gebrauchtkleidersammlung über Container in verschiedenen Ortschaften des Landes.
Wer Fragen und Interesse hat, beim Aktionstag der Caritas für Menschen in Wohn-Not mitzumachen, kann sich im Büro von Caritas&Gemeinschaft unter Tel. 0471 304 330 oder über E-Mail an [email protected] melden.
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