Gefragte Impfung
Die Zeckenimpfungen gegen FSME sind seit Jahren im Anstieg, nur im letzten Jahr wurde wegen der Coronapandemie ein leichter Rückgang verzeichnet.
von Lisi Lang
Zecken sind in Südtirol weit verbreitet, vor allem in der Umgebung von Bozen, im Unterland und im Überetsch, im Etschtal und im Vinschgau. Vereinzelt findet man die blutsaugenden Parasiten mittlerweile aber auch im Eisacktal und sporadisch im Pustertal. Die höchste Zeckenaktivität ist dabei laut Sanitätsbetrieb im Frühjahr zu verzeichnen.
Die Wahrscheinlichkeit, in Südtirol in einem Zecken-Gebiet unterwegs zu sein, ist also keineswegs gering und umso wichtiger ist es, vorsichtig zu sein, erklärt der Sanitätsbetrieb. Denn Zecken sind Überträger von Infektionskrankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Über die aktuelle Situation in Südtirol, die Anzahl der Borreliose- und FSME-Fälle und die Zeckenimpfungen hat sich die Landtagsabgeordnete der Freiheitlichen, Ulli Mair, kürzlich mit einer Anfrage erkundigt und hat nun auch die aktuellen Daten von Landesrat Thomas Widmann erhalten. „Seit 2018 wurden 48 Fälle von Lyme Borreliose und 16 Fälle von FSME in Südtirol gemeldet“, schreibt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann.
Nach dem ersten FSME-Fall in Südtirol im Jahr 2000 wurden in der Folge pro Jahr nur 1-2 Fälle gemeldet. Im Jahr 2016 wurden bis September bereits zehn klinische Fälle gemeldet. Wie aus den neusten Daten hervorgeht, sind die Zahlen seitdem wieder zurückgegangen: Seit 2018 wurden jährlich zwischen drei und fünf Fälle gemeldet (siehe Tabelle). Die meisten Fälle – insgesamt neun zwischen 2018 und heute – wurden dabei im Gesundheitsbezirk Bozen gemeldet.
Aus der Statistik geht auch hervor, dass mehr als die Hälfte der Meldungen der Lyme Borreliose-Fälle (28 von 48 Fällen zwischen 2018 und 2021) aus dem Gesundheitsbezirk Meran stammten.
Aber nicht alle diese Infektionsfälle können mit einem Zeckenstich in Zusammenhang gebracht werden, erklärt Thomas Widmann: „Ein dokumentierter Zusammenhang mit einem Zeckenstich besteht in 17 von 48 Fällen von Lyme Borreliose und in 7 von 16 Fällen von FSME“, erläutert der Gesundheitslandesrat.
Aus den neuen Daten geht auch hervor, wie viele Bürger sich in den letzten Jahren gegen FSME haben impfen lassen. „Die Impfungen gegen FSME sind seit Jahren im Anstieg“, erklärt Widmann, „der leichte Rückgang im Jahre 2020 ist der eigestellten Tätigkeit der Impfambulatorien durch die Coronapandemie zuzuordnen.
Die meisten Impfungen wurden seit 2018 im Gesundheitsbezirk Bozen verabreicht, gefolgt von Brixen und Bruneck. Die Daten zeigen auch, dass von den 17.000 FSME-Impfungen zwischen 2018 und heute rund 11.300 Über-16-Jährige betreffen und 5.800 Unter-16-Jährige.
Auf Ulli Mairs Frage, ob es Strategien zur Eindämmung der Zeckenplage bzw. zur Zurückdrängung dieser Tiere gibt, antwortet der Landesrat: „Die wichtigste Strategie zum Schutz vor zeckenübertragenen Infektionskrankheiten besteht aus Präventionsmaßnahmen. Um gezielte Maßnahmen, wie z.B. die FSME-Impfung in Risikogebieten durchführen zu können, sollen regelmäßig epidemiologische Erhebungen zur Seroprävalenz bei Haustieren und Menschen geplant werden“. Solche Erhebungen seien vom Sanitätsbetrieb in Jahr 2019-2020 gerade durchgeführt worden.
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Kommentare (5)
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andreas
Und ich dachte schon da sind die 600 Euro Obstbauern gemeint, welche letztes Jahr und wohl auch heuer Gratistests für ihre Klauber verlangen bzw. erhalten.
Ich glaube da würden sich sogar die militantesten Impfgegner impfen lassen. 🙂
gorgo
Zecken gibt es nicht, bzw. gab es immer schon, ein gutes Immunsystem kommt damit zurecht. Ich hatte noch nie einen Zecke. Nur meine Katze und der hat es gar nix getan. Keine Ahnung was Ulli Maier da zurück drängen will.
Hört auf diesen blöden Schilder aufzustellen, das ist Angst und Panik Mache, jedesmal spüre ich es am ganzen Körper kribbeln, sobald ich eines sehe.