Die Tumler-Preisträgerin
Der Franz-Tumler-Literaturpreis für deutschsprachige Debütromane wurde zum achten Mal in Laas ausgetragen.
Zugesprochen wurde der mit 8.000 Euro dotierte Preis für Debütromane der österreichischen Autorin Anna Felnhofer (1984 in Wien geboren). Ihr Debütroman „Schnittbild“ (Luftschacht Verlag) überzeugte die Jury. Auch ein Lese- und Schreibaufenthalt in Laas ist an den Preis geknüpft.
Die Gemeinde und der Bildungsausschuss Laas sowie Literatur im Südtiroler Künstlerbund richteten den Literaturpreis aus, das Preisgeld wird von der Südtiroler Landesregierung zur Verfügung gestellt.
Die Jury begründete die Entscheidung für Anna Felnhofer damit, dass es sich um einen subtil komponierten Episodenroman von großer Dichte handle, der aus mehreren Perspektiven das Verhältnis einer Psychotherapeutin zu ihren Klientinnen und Klienten beleuchte.
Es gehe um ein Panorama der Abhängigkeiten, um Grenzüberschreitungen und um die Zwiespältigkeit der Begriffe Therapie und Heilung. In „Schnittbild“ würden diagnostische Verfahren in eine poetische Sprache übersetzt. Auf der Suche nach einer Wirklichkeit, die nie als eindeutige zu haben sei, beschreibe der Roman, ohne zu urteilen, und verbinde auf faszinierende Weise Analyse und Verständnis für Lebensläufe, die aus der Spur geraten seien.
Für den Preis nominiert wurde Anna Felnhofer von Jurorin Daniela Strigl.
Außerdem wurde ein Publikumspreis vergeben, dieser ging an Hengameh Yaghoobifarah, 1991 in Kiel geboren und in Berlin wohnhaft. Das Romandebüt „Ministerium der Träume“(Blumenbar/Aufbau Verlag) hatte die Gunst von Jurorin Tanja Raich sowie des Publikums gewonnen.
Der Publikumspreis enthält einen Schreibaufenthalt auf dem malerischenRimpfhof am Vinschger Sonnenberg, ermöglicht vom Verein der Vinschger Bibliotheken.
Neben Felnhofer und Yaghoobifarah waren Mischa Mangel, Yulia Marfutova und Romina Pleschko für den Preis nominiert. In der Jury saßen zusammen mit Daniela Strigl (Wien) und Tanja Raich (Lana/Wien) Manfred Papst aus der Schweiz, Jutta Person aus Berlin und Gerhard Ruiss aus Wien.
Das Marmordorf Laas zeigte sich in den vergangenen Tagen im Zeichen der Bücher und der Dichtung, vor den Geschäften und Gasthäusern wiesen Büchersäulen und Zitate aus den Romanen auf den etablierten Literaturpreis hin.
Die Durchführung des Preises wird von der Raiffeisenkasse Laas, dem Betrieb Lasa Marmo, der Eigenverwaltung von Laas und von der Autonomen Region Trentino-Südtirol finanziell unterstützt.
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