„Unsere Stellungnahme war klar“
Renzo Caramaschi und Luis Walcher halten sich bei der Bewertung zu Benkos Virgl-Projekt bedeckt. Begeistert sind sie allerdings nicht davon.
von Markus Rufin
Vor einer Woche hat Heinz Peter Hager das PPP-Projekt zum Bau eines Kulturviertels und einer Naherholungszone am Virgl vorgestellt. Das Projekt, so zeigte sich Hager bei der Pressekonferenz überzeugt, werde die Politik mit Sicherheit überzeugen.
Doch noch hält sich die Begeisterung in Grenzen. Bei der Pressekonferenz des Stadtrates wurden auch Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vizebürgermeister Luis Walcher dazu befragt. Zur Erinnerung: Im Koalitionsprogramm der Gemeinde Bozen wurde verankert, dass Ötzi im Stadtzentrum bleiben soll, während Hager unmissverständlich klar machte, dass ohne Ötzi auch nichts am Virgl gebaut wird.
Daher müsste die Einstellung von Caramaschi und Walcher ziemlich klar sein. Zumindest der Bürgermeister hält sich allerdings bedeckt: „Wir wurden um keine neue Stellungnahme gebeten. Ich habe gesehen, dass nun auch ein Auditorium für das Haydn-Orchester ins Projekt integriert wurde. Das müsste man bei einer erneuten Stellungnahme nochmals bewerten.“
Caramaschi erinnert aber auch daran, dass die Gemeinde bereits eine klare und ehrliche Stellungnahme abgegeben habe. Damals konnte sich der Stadtrat zwar nicht auf einen Standort einigen, sprach sich aber für einen Standort im Zentrum aus.
Eine Entscheidung aufzwingen will der Bürgermeister dem Land aber nicht: „Die urbanistische Zuständigkeit liegt nun beim Land.“
Etwas anders sieht es sein Stellvertreter Luis Walcher. Er betont zwar, dass er das PPP-Projekt nicht kenne, aber: „Ich glaube, dass sich Landeshauptmann Arno Kompatscher an unsere Stellungnahme erinnern wird.“
Außerdem erinnert Walcher an das neue Urbanistik-Gesetz: „Die Regeln, in bestimmten Gegenden zu bauen, sind sehr klar. Wir merken in unseren Sitzungen selbst, dass viel von dem, was eingereicht wird, nicht mehr realisierbar ist. Ich hoffe, dass die Landesregierung auch daran denkt und die Gemeinde Bozen auf jeden Fall einbinden wird.“
Eine eindeutige Meinung zum PPP-Projekt könne man sich im Stadtrat aber erst dann bilden, sobald die Details bekannt sind. „Dann werden wir, falls gewünscht, eine Stellungnahme abgeben und uns mit der Provinz treffen“, meint der Vizebürgermeister.
Sowohl der Bürgermeister als auch sein Stellvertreter lehnen das Projekt also eher ab, aber zumindest Caramaschi lässt die Tür noch einen Spalt weit offen.
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Kommentare (43)
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leser
Der direktor des museums wird wohl der messner reinhold
gorgo
Gute Idee. Versprechen wir Benko doch Messner, statt Ötzi. Aber nicht als Direktor.
besserwisser
ja wir kleine spiessbürger verstehen nicht die großen (beton)zusammenhänge.
leser
Es war ja schon vor mehr als 2 jahren klar dass der ötzi dem benko zugesprochen wird
robby
Ein Peojekt der Bozner Kaufleute dem von Benko vorziehen heisst einem Scheißhaus den Vortritt vor einem Palast zu geben. Oberrauch und Konsorten sollten endlich einsehen dass das Benko Projekt absolut vorzuziehen ist
george
‚robby‘, dein Kommentar ist ein wie üblich ein Sch…
pingoballino1955
Keinen Ötzi,keinen Virgl? Ist dies nicht Erpressung????
leser
Es ist nur so
Wenn man dem benko den ötzi nicht gibt, dann rechnet sich das projekt da oben auch nichtaber wichtig ist dass messner ein weiteres museum bekommt, welches der steuerzahler übernimmt
besserwisser
ja und? ist das des volkes problem?
hallihallo
ich finde das benko projekt super!!
fahrt mal auf den virgl und schaut euch diesen schandfleck an. und das ist schon seit 30 jahren so.
von eine volksbefragung werden die bozner wohl absehen, sonst werden sie von der bevölkerung wieder abgestraft , wie bei benkos einkaufzentrum und bei der tram.
die politik hört immer auf einige wenige, die meistens laut gegen etwas neues schreien . aber die mehrheit der bevölkerung will halt auch mal etwas neues sehen und ist danach sogar stolz, wenn in ihrer stadt etwas neues passiert.
hoffentlich kommt dieses tolle projekt. die laubenbesitzer werden es schon überleben und müssen halt auch etwas innovativer werden.
perikles
So ein Leuchtturmprojekt würde ja noch mehr Touristen anziehen, Bozen noch attraktiver machen, die Grundstückspreise weiter steigen lassen und Kapazitäten für neue Entwicklungen in Bozen frei machen. Das kann eigentlich niemand wollen.
besserwisser
ja und das flughäfchen ein bisschen besser auslasen. und nie vegessen: die enscheidungsträger wohnen nicht im einzugsgebiet, denen ist (obwohl sie ja neuerdings auch nachhaltig sind) vollkommen wurscht …
besserwisser
sehr richtig!