Die Geschichte der Kölner Hütte
Über die Kölner Hütte und dem möglichen Umbau wird viel geredet. Ein Buch beleuchtet nun die Geschichte der Hütte.
von Markus Rufin
Ein schändlicher Glasturm oder ein Wahrzeichen für das Skigebiet Karersee? Der geplante Umbau der Kölner Hütte wird kontrovers diskutiert. Die Latemar Karersee GmbH möchte die altehrwürdige Hütte, die im Landesbesitz ist, umbauen und daraus ein großes Gebäude mit einem Glasturm errichten. So soll die Hütte an Attraktivität gewinnen.
Die Latemar Karersee GmbH hat das entsprechende Projekt bereits eingereicht, die Landesregierung muss ihre Entscheidung dazu noch fällen.
Dabei vergisst man, welch guten Ruf die Hütte vor rund hundert Jahren hatte. Daran erinnert nun ein Buch von Reinhold Kruse, Archivar des Kölner Alpenvereins. Dieses wurde kürzlich auf Einladung des AVS Tiers vorgestellt.
Die ersten Planungen zum Bau einer Hütte im Rosengarten gab es gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der Tourismuspionier Theodor Christomannos suchte in Deutschland Geldgeber für seinen „Verein für Alpenhotels in Tirol“. Fündig wurde er in Köln, wo drei betuchte Unternehmer bereit waren, Christomannos zu unterstützen.
Ihm kam der Plan dieser Herren, in den Alpen eine Hütte zu bauen, sehr gelegen und er machte ihnen einen Vorschlag zum Standplatz der Hütte, den er mit Argumenten und genauen Bildern beschrieb. Der Vorschlag überzeugte ebenso wie der Bauplan, den Christomannos vorlegte, und bald begann man mit dem Bau der Hütte.
Am 15. Juni 1900 wurde die Hütte eröffnet. Erster Pächter war auch deren Erbauer: Johann Villgrattner vom „Löwenhans“in Tiers. Die Bozner Nachrichten schrieben damals von einer „ungemein splendid eingerichteten Hütte“.
Die Hütte wurde von den Touristen so gut angenommen, dass 1912 bereits ein neues Bettenhaus dazu gebaut werden musste. Zur Bekanntheit der Hütte trugen nicht zuletzt auch die vielen Bilder des berühmten englischen Alpenmalers Edward T. Compton bei, die als Kartenmotive in alle Welt verschickt wurden.
Nachdem Südtirol zu Italien kam, wurde die Hütte durch den Staat enteignet und dem CAI übergeben. In dieser Zeit wurde die Hütte nach dem Sekretär der Sektion Verona, Aleardo Fronza, umbenannt.
Ebenfalls für viele bereits vergessen – der Brand im Jahr 1966. Am Haupthaus entstanden große Schäden. Zum Wiederaufbau wurden zunächst eine Materialseilbahn und dann ein Korblift gebaut, der vor allem Schifahrer im Winter nach oben brachte.
2020 ging die Hütte schließlich in den Besitz des Landes Südtirol über. Pächter ist seit 75 Jahren immer die gleiche Familie Trottner aus Vigo di Fassa, wie Pier Paolo Trottner bei der Buchpräsentation mit Stolz vermerkte.
Mit dem Umbau beschäftigt sich das Buch allerdings nicht, da es sich lediglich mit der Geschichte befasst. Das Buch ist im Buchhandel und auch in den Tourismusvereinen von Tiers und Welschnofen erhältlich.
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Kommentare (4)
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treter
STOPPT SOFORT DAS GLASHAUS ANSTELLE DER HISTORISCHEN KÖLNERHÜTTE!!!!
erich
Erst einmal das Projekt genau studieren, Arch. Werner Tscholl ist ein sehr erfolgreicher und bekannter Architekt, wenn er seinen Namen dafür hergibt, dann ist er überzeugt vom Projekt.
treter
Nur Sanierung der bestehenden Baukubatur und keine Glashaustürme! Diese haben auf den Bergen nichts zu suchen und schon gar nicht im Unesco Dolomiten Kulturerbe. Es wird schon genug im Tal verschandelt….
Der Herr Tscholl soll sich doch bitte dort unten austoben bzw. sich verwirklichen….
Danke!
george
Herr Tscholl und Konsorten, tobt euch doch im Bahnhofbereich von Bozen und am Virgl aus. Benko u. Hager werden euch genug Aufträge geben um sich weiterhin bereichern zu können. Und lasst doch die Berge in Ruhe!