„Haben ein soziales Problem“

Renzo Caramaschi (Foto: Karl Oberleiter)
Renzo Caramaschi findet zu den Gewalt-Vorfällen am Wochenende klare Worte. Für ihn ist es ein Zeichen für den Verfall der Gesellschaft.
von Markus Rufin
Am Ende sah er sich Bürgermeister Renzo Caramaschi fast dazu gezwungen, sich zu entschuldigen. B
ei der gestrigen Pressekonferenz der Bozner Stadtregierung waren natürlich auch die Gewaltvorfälle vom Wochenende ein Thema.
Zuerst wurden am Freitag fünf Jugendliche am 4.-November-Platz von rund 25 Jugendlichen bedroht und verprügelt.
Einer der verprügelten Jugendlichen landete mit einem gebrochenen Kiefer im Krankenhaus, auch die anderen Jugendlichen wurden verletzt.
Angeblich hatte einige der jungen Schläger auch Messer dabei. Die Opfer berichteten von Dolchen, die die jungen Männer – einige mit Migrationshintergrund – mit sich trugen.
Die Sicherheitskräfte werten nun ein Amateur-Video aus.
HIER KLICKEN SIE SICH ZUM AMATEURVIDEO (Quelle: TGR-Rai Südtirol)
Die Mutter eines jungen Mannes aus Bozen, der bei der Schlägerei verletzt wurde, sagte gegenüber Rai Südtirol, ihr Sohn habe Todesangst gehabt. Auch fühle sie sich von den Sicherheitskräften alleingelassen.
Nur einen Tag vorher trafen zwei Gruppen Jugendlicher im Mignone-Park aufeinander.
Auch hier wurden Messer gezückt, verletzt wurde anscheinend aber niemand.
Erwachsene hatten versucht, die Gemüter der Jugendlichen zu beruhigen, jedoch wurden sogar diese bedroht.
Es ist also mehr als verständlich, dass diese Zwischenfälle den Boznern derzeit große Sorge bereiten, vor allem da es sich laut Auskunft der Verletzten um eine Gruppe handelt, die völlig grundlos zugeschlagen hatte.
Auch Bürgermeister Renzo Caramschi teilt diese Sorge und kommt zum klaren Schluss:
„Ein Teil der Jugendlichen in Bozen hat Probleme.“
Dabei stellt der Bürgermeister aber auch klar, dass es nicht die Schuld der Jugendlichen sei, dass diese Probleme haben.
„Gewalt kommt nur auf, wenn es Ignoranz gibt. Diese jungen Menschen haben Probleme in den Familien, in den Schulen oder sonst wo. Sie empfinden eine Leere, die sie mit Gewalt füllen.“
Lesen Sie den gesamten Artikel in der Dienstag-Ausgabe der TAGESZEITUNG.
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