Restauriertes Hammerklavier
In der Brixner Hofburg wird am Samstag bei einem Konzert mit Christoph Hammer das restaurierte Hammerklavier von Joseph Hipp vorgestellt.
Die wenigen erhaltenen Tasteninstrumente von Joseph Hipp sind wertvolle Zeugen der Entwicklung des frühen Klavierbaus in Tirol. Aus der Zeit um 1800 sind nur vereinzelte Tasteninstrumente mit Hammer- oder Tangentenmechanik aus Nord- oder Südtirol erhalten geblieben. Umso bedeutender ist es, dass vom Innsbrucker Tischler und Klavierbauer Joseph Hipp gleich vier Instrumente bekannt sind.
Der Flügel aus dem Besitz von Anna und Lois Willeit in St. Vigil in Enneberg trägt eine für die Zeit um 1800 häufig bei Wiener Klavieren anzutreffende emaillierte Oblate mit Messingzierrand auf dem Kämpfer mit dem Namenszug des Herstellers „Joseph Hipp / in In[n]sbruck“. Ob es sich beim erwähnten Hipp-Klavier um das erhaltene Exemplar handelt, kann nicht eindeutig belegt werden; die Tatsache, dass in St. Vigil, dem Ort an den Oberbacher nur wenige Zeit später als Lehrer versetzt wurde, ein Flügel von Joseph Hipp erhalten geblieben ist, lässt aber diese Vermutung zu. Hipps Tasteninstrumente waren über Innsbruck hinaus verbreitet und strukturell, technisch und ästhetisch auf der Höhe der Zeit. Der erhaltene Flügel ist ein schönes Beispiel für die Rezeption des Wiener Klavierbaus in Tirol und er zeigt, auf welch hohem Niveau Instrumente auch abseits der Haupt- und Residenzstadt der Habsburgermonarchie gebaut wurden.
Andreas Holzmann vom Ferdinandeum stellt das restaurierte Klavier vor, Christoph Hammer, einer der international profiliertesten und vielseitigsten Musiker im Bereich der Alten Musik, spielt Werke von W. A. Mozart und Gluck.
Termin: 11. September um 20.00 Uhr in der Brixner Hofburg.
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