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„Mutiger Lausch“

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Der Vorstand der Initiative für mehr Demokratie stellt sich nach dem umstrittenen Auftritt von Stephan Lausch auf einer No-Vax-Kundgebung hinter seinen Vorsitzenden.

Für seinen Auftritt auf der No-Vax-Kundgebung auf den Talferwiesen hat Stefan Lausch Kritik von allen Seiten einstecken müssen.

Der Vorstand der Initiative für mehr Demokratie stellte sich jetzt hinter seinen Vorsitzenden.

In einer Aussendung heißt es:

„Mit mehreren Aktiven der Initiative für mehr Demokratie sollten am Tag der Kundgebung auf der Wassermauer Unterschriften für die laufende Aktion ,Rette das Referendum‘ gesammelt werden.

Interesse und Andrang waren sofort sehr groß, zur Sammlung kam es aber nicht, da sie von der Stadtpolizei aus bürokratischen Gründen untersagt wurde.

Als Stephan Lausch von den Organisatoren der Veranstaltung gefragt wurde, ob er vom Podium aus ein paar Worte an die Anwesenden richten und unser Anliegen erklären könne, hat er diese Gelegenheit wahrgenommen, um den Demonstrierenden zu verdeutlichen, dass wir heute die nötigen Rechtsinstrumente haben, um für uns wichtige Themen vor das Volk zu bringen, sodass die Wahlberechtigten frei und ohne Zwang darüber entscheiden können. Und dass das wichtigste dieser Instrumente jetzt in Gefahr ist.“

Die Initiative für mehr Demokratie erinnert daran, dass 18 Landtagsabgeordnete der Mehrheit im Juni dieses Jahres für die Abschaffung des bestätigenden Referendums über einfache Landesgesetze gestimmt habe. „Ein bodenloser Affront gegenüber der gesamten Bevölkerung, insbesondere den vielen Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Organisationen und Gewerkschaften, die sich seit Jahrzehnten für mehr Demokratie in Südtirol einsetzen“, so schreibt die Initiative in der Aussendung.

Die Initiative für mehr Demokratie missbilligt zwar ein Schild „mit inakzeptablem Inhalt“, das seine No-Vax-Dame bei der Kundgebung mit sich geführt hatte. Aber die rund 2000 oder mehr anwesenden Menschen aller Gesellschaftsschichten auf dieses zu reduzieren würde bedeuten, sich der grundsätzlichsten Frage zu entziehen, nämlich jener nach dem Grund dieser Kundgebungen, so die Initiative.

 

Abschließend heißt es in der Aussendung:

„Nach Überprüfung von Medienberichten und vieler Kommentare und Meinungen zum Auftritt unseres Koordinators ist der Vorstand der Ansicht, dass wir froh und dankbar sein müssen, dass über die Medien derart viele Meinungen, welcher Art oder Unart auch immer, über den nicht vorbereiteten Auftritt unseres Koordinators bekannt gemacht wurden. Es braucht Mut und eine starke Überzeugung, um vor so vielen Menschen das Wort zu ergreifen, um ihnen zu erklären, dass wir heute in Südtirol Instrumente haben, um unser Zusammenleben zu gestalten.

Es ist einfach, aber verantwortungslos, Emotionen zu schüren, Halbwahrheiten zu verbreiten und auszuschmücken, Menschen auszugrenzen, grundlos zu verurteilen, Menschen gegeneinander aufzuhetzen.

Allen, die den Auftritt von Stephan Lausch verurteilt haben und kein Verständnis dafür haben, empfehlen wir, mit ihm einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Nur so können sie ihn und seine und unsere Überzeugungen kennen lernen.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • treter

    In der Printausgabe der Tageszeitung vom
    3. September stand dass auch der Vorsitzende des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz den Auftritt von Stephan Lausch bei der Demo der Impfgegner kritisiert!
    Erkläre mich hiermit bereit für Klauspeter Dissinger einen Gesprächstermin mit Herrn Lausch zu vereinbaren….

  • pantone

    Unabhängig vom Thema meine Meinung zur „Direkten Demokratie“.
    Ich finde diese keinesfalls erstrebenswert. Schauen wir Italien an. Immer wenn etwas konkret weiter gehen soll, ja, es sogar um einschneidende Maßnahmen geht, die drohendes Ungemach abwenden soll, dann müssen „Macher“ ans Ruder. Vor vielen Jahren Amato, vor etwa 10 Jahren Monti, nun Draghi. Warum?
    Weil die gewählten Politiker es sich nicht mit den Bürgern, d.h. mit ihren Wählern „vertun“ wollen. Das ist bereits eine Form „Direkter Demokratie“.
    Im Falle der Direkten Demokratie hätten durch ihre Teilnahme an den Abstimmungen jene Bürger das Sagen, welche hartnäckig ihre Auffassung und Ansichten realisiert sehen wollen. Der weit größere Anteil der Bürger würde sich gar nicht damit befassen.
    Wohl häufig wären die Bürger überfordert und möglicherweise beieinflußbar.
    Was es braucht sind Politiker, die anständig sind, fachlich gut beraten sind und jene Entscheidungen treffen, die auf längerer Sicht für die Bürger die besten sind.

  • pantone

    Nicht zuletzt fällt mir auf, dass immer rechte Parteien, die FPÖ in Österreich, die AFD in Deutschland, bei vielen Themen nach der „direkten Abstimmung durch das Volk“ rufen.

  • sigo70

    „Es ist einfach, aber verantwortungslos, Emotionen zu schüren, Halbwahrheiten zu verbreiten und auszuschmücken, Menschen auszugrenzen, grundlos zu verurteilen, Menschen gegeneinander aufzuhetzen.“ diesen Satz können sich die Chefredakteure und Politiker einramen lassen und ins Büro hängen.

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