„Dunkle Phase“
Für Kinder- und Jugendanwätin Daniela Höller ist der Präsenzunterricht die oberste Priorität.
Am Montag kehren Kinder und Jugendliche in die Schule zurück. „Der Wunsch aller ist es, dass es eine Rückkehr zur „Normalität“ sein wird, sagt Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller.
Das bedeute Gemeinschaft und soziale Beziehungen, es bedeute durch den Austausch zu wachsen.
Die Covid-19-Pandemie habe besonders die jungen Menschen getroffen: „Viele Monate lang haben Kinder und Jugendliche nicht nur in der Schule gefehlt, sondern auch auf dem Spielpatz, beim Gemeinschaftssport und im Freundeskreis“, so Höller.
„Bestimmte Wachstums- und Austauschprozesse sind ein zentraler Aspekt der Entwicklung und der Identitätsbildung der jungen Menschen, die sich nur in tatsächlichem Austausch, in der Begegnung und in der Gruppendynamik realisieren können“, fährt Höller fort.
„Die Rückkehr in die Schule ist daher nicht nur eine Wiederaufnahme der Wissensvermittlung, was natürlich von grundlegender Bedeutung ist, sondern auch eine Möglichkeit, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen mit den Folgen der Verbreitung des Coronavirus auseinanderzusetzen, um das Erlebte aufzuarbeiten. Aus diesem Grund ist die Rückkehr zum Präsenzunterricht oberste Priorität: Nach dieser dunklen Phase brauchen Kinder und Jugendliche einen Wiederaufbau von Hoffnung, Optimismus und Zukunft.“
Beunruhigend seienmdie Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus, die Spaltung der Gesellschaft und der „Meinungskampf“, der sich aus den Diskussionen zur Verpflichtung des Green Pass ergeben habe.
Dies werde oft auf dem Rücken der jungen Menschen ausgetragen
Auch in Südtirol sei der Anteil der ungeimpften Lehrer besorgniserregend, da dies bedeuten könnte, dass es nicht genügend Lehrpersonen für alle Klassen gibt.
„Wir unterstützen sämtliche Maßnahmen, welche die Wiedereröffnung der Schulen aller Stufen in Sicherheit und Präsenz ermöglichen, damit es nicht erneut die Kinder und Jugendlichen sind, welche unter den Folgen dieser ständigen Auseinandersetzung leiden müssen; es wären nämlich erneut sie, welche die Möglichkeit verlieren würden, Unterricht in Präsenz zu erhalten, und somit ein Recht verlieren würden, nämlich das Recht auf Bildung, welches – wie das Recht auf Gesundheit – nicht nur in unserer Verfassung, sondern auch in der UN-Kinderrechtskonvention verankert ist“, so Daniela Höller weiter.
„Unser Hauptziel ist es jetzt sicherzustellen, dass der Zugang der Schüler zur Bildung gewahrt ist und bleibt. Die gesamte Zivilbevölkerung sollte das Ziel verfolgen, dass das Wohl der zukünftigen Generation geschützt und gefördert wird: Gerade in Krisenzeiten dürfen wir es nicht zulassen, dass wir Risse im sozialen Gefüge schaffen. Wir dürfen das, was wir alle als Priorität anerkennen, nicht aus den Augen verlieren und wir müssen kritischen Aspekten mit Zusammenhalt begegnen. Die UNO spricht in Artikel 5 des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen von „angemessenen Vorkehrungen“ und fordert damit dazu auf, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Dasselbe Prinzip sollten wir auch jetzt anwenden“, fährt die Kinder- und Jugendanwältin fort.
„Es ist die Aufgabe von uns allen – im Rahmen der Möglichkeiten und unter den gegebenen Bedingungen – alles zu tun, um sicherzustellen, dass die Schulen geöffnet bleiben, damit Kindern und Jugendlichen nicht nur eine angemessene Bildung gewährleistet wird, sondern auch das Recht auf Unterricht in Präsenz, auf soziale Beziehungen und auf Entwicklung“, betont die Kinder- und Jugendanwältin abschließend.
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