Die Mär von der nachhaltigen WM

Brigitte Foppa

Die Südtiroler Grünen stehen der Gröden-Bewerbung für die Ski-WM 2029 sehr kritisch gegenüber.

In den vergangenen Tagen und Wochen habe man sich Südtirol nicht nur über die schönen Sommertage gefreut.

Vielerorts hätten die Menschen auch unter dem gewaltigen Andrang von Tourist:innen, die geballt über bestimmte Ort- und Talschaften hereinbrachen, gestöhnt.

„Wir diskutieren (endlich!) über die Grenzen des Wachstums im strategischen Tourismussektor, und darüber, wie viel das Land verträgt“, freuen sich die Südtiroler Grünen. „Blickt man dieser Tage auf die Autobahn und die verstopften Innenstädte, so fragt man sich unweigerlich, wie Südtirol dieses immer fortwährende ,Mehr‘ stemmen soll.“

Inmitten dieser Zweifel und der angestoßenen Debatte falle die Kunde, dass die nächste Großveranstaltung ins Haus stehen könnte.

Eine Ski-WM in Gröden im Jahr 2029 soll’s werden.!

Nachdem das Gadertal vor einigen Wochen einer Mitkandidatur mit der Begründung, die Region vertrage nicht noch mehr, bereits eine Abfuhr erteilt hat, versuche nun Gröden, den Karren alleine weiterzuziehen.

Die Südtirol Grünen stehen dem Vorhaben sehr kritisch gegenüber:

„Wie die Entscheidung in Gröden zustande gekommen?

Die Bewohner:innen wurden nicht gefragt, ob sie dieser WM in ihrem Tal zustimmen und auch sonst sucht man vergeblich nach irgendeiner Art der partizipativen Einbindung der Menschen, die im Tal leben und arbeiten.

Dabei werden sie jene sein, die mit den Folgen dieser Großveranstaltungen zu leben haben. Ist man sich ihrer Zustimmung sicher, könnte man sie auch fragen.

Wie schon Olympia 2026 soll auch diese Großveranstaltung als ,nachhaltig‘ und ,grün‘ verkauft werden. Neue Straßen und Erschließungen sprechen eine andere Sprache. Wir sollten beginnen, über die Grenzen von Green-Washing nachzudenken. Auch sie scheinen erreicht.‘“

Mit anderen, leicht verständlicheren Worten:

Man sollte endlich aufhören, den Menschen eine Ski-WM als umweltfreundliche Veranstaltung zu verkaufen.