Gedämpfte Stimmung
Infolge der hohen Umsatzverluste in den ersten Monaten des Jahres befürchtet jedes zweite Unternehmen des Gastgewerbes immer noch eine unbefriedigende Ertragslage im Jahr 2021.
Seit Mai deuten aber mehrere Indikatoren auf eine Erholung des Südtiroler Tourismus hin und dank der Wiedereröffnungen ist das Geschäftsklima deutlich besser als bei der vorherigen Erhebung im Frühjahr. Dies ergibt sich aus der Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.
Die Tourismusbetriebe schlossen das Jahr 2020 mit einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab und der komplette Ausfall der letzten Wintersaison hat weitere schwere Verluste beschert. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres war der Umsatz sehr niedrig, mit Verlusten von rund 70 Prozent.
Die rasche Verbreitung der Delta-Variante führt dazu, dass die Rentabilitätserwartungen der Unternehmer und Unternehmerinnen im Tourismussektor sehr verhalten bleiben: Nur die Hälfte von ihnen erwartet, das Jahr 2021 mit einem zufriedenstellenden wirtschaftlichen Ergebnis abzuschließen. Aufgrund der Ungewissheit über die Zukunft meldet die Mehrheit der Tourismusunternehmen auch einen Rückgang der Investitionen.
Die Einschätzungen zur Wettbewerbssituation, zum Kreditzugang und zur Zahlungsmoral der Kund/innen sind nach wie vor negativ, haben sich aber seit der letzten Umfrage im Frühjahr verbessert.
Positive Anzeichen sind in der Entwicklung der Nächtigungen im Mai und vor allem im Juni zu erkennen, auch wenn es im Vergleich zu den gleichen Monaten von 2019, dem letzten Jahr vor Covid, noch rund 1,7 Millionen Übernachtungen fehlen. Die allmähliche Erholung der Tätigkeit wird durch die Daten zum Stromverbrauch im Gastgewerbe bestätigt, der im Juli stark angestiegen ist und nur noch 1,1 Prozent unter dem Niveau desselben Monats 2019 lag.
Auch was die Beschäftigung betrifft, ist eine Erholung zu verzeichnen: Im Juli stieg die Zahl der Arbeitnehmer/innen im Tourismussektor wieder auf etwa 36.000, was einer Zunahme von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.
Wie bereits im Sommer 2020, hat sich auch heuer das Geschäftsklima nach der schrittweisen Wiedereröffnung am schnellsten unter den Betreiber/innen von Bars und Cafés gebessert. Derzeit glauben 31 Prozent von ihnen, dass sie das laufende Jahr mit einer guten Rentabilität abschließen können und weitere 51 Prozent sind zuversichtlich, dass sie zumindest eine zufriedenstellende Ertragslage erreichen werden. Die Erwartungen der Hoteliers sind weitaus bescheidener. Etwa die Hälfte der Beherbergungsbetriebe rechnet heuer − trotz Preiserhöhungen – mit sinkenden Umsätzen und einer unbefriedigenden Ertragslage.
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, betont, dass der Schaden für den Tourismussektor künftig minimiert werden muss: „Nachdem der Großteil der erwachsenen Bevölkerung geimpft ist, muss der Grüne Pass zu einem Instrument werden, das es allen Wirtschaftssektoren ermöglicht, ihre Aktivitäten in Sicherheit fortzusetzen. Um das Vertrauen der Unternehmerinnen und Unternehmer des Gastgewerbes wiederherzustellen, braucht es Gewissheit über die kommende Wintersaison.“
Nachfolgend die Stellungnahme des Vertreters des Wirtschaftsverbandes:
Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV)
„Der Tourismus und die darin tätigen Betriebe sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, in Zeiten einer Pandemie ganz besonders. Deshalb muss alles daran gesetzt werden, dass die Impfkampagnen mit Nachdruck fortgesetzt werden und dass die 3-G-Regelung als Grundlage dafür dient, die Sommer- und Herbstsaison erfolgreich zu beenden und die kommende Wintersaison wie geplant zu starten.“
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Kommentare (17)
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andreas
Wie kann das Gastgewerbe von mangelnder Zahlungsmoral ihrer Kunden sprechen, wenn jeder bezahlen muss, bevor er bei der Tür rausgeht?
Der Staat die Hotelerie teilweise recht üppig unterstützt, was nur noch peinlich ist, sind die Versprechen des Landes.
Ich gehe davon aus, dass in Italien für alle über 18 Jahre die Impfpflicht kommt, deshalb steht der Wintersaison nichts im Wege.
besserwisser
@alleswisser: der staat hat die hotellerie weder teilweise noch absolut unterstützt.
das sind peanut die keinem betrieb helfen.
das land südtirol hat im februar 500.000.000 angekündigt, ab 1.juli durfte man absuchen. bis heute liquidiert = 0.
wenn die betriebe es wirklich benötigen würden wären sie schon längst untergegangen.
was sagen die zuständigen landesräte dazu?
noch im urlaub?
andreas
Der Staat hat sehr wohl Gelder an Hoteliere ausgezahlt.
Der in Innichen hat z.B. gemeint, dass er 100.000,00 Euro erhalten hat und nicht nur er.
Du kannst das aber gerne sehen wie du willst und dich weiter bemitleiden, das ist sowieso momentan in Mode.
hallihallo
ich kann nur sagen, vom staat peanuts und vom land anfang august den fixkostenzuschuß erhalten.
enfo
Mit fehlt Grundsätzlich das Mitleid mit Hotelieren. Vor allem wenn man bedenkt was für eine Zahlungsmoral diese oftmals den Tag legen
hallihallo
eingentlich will kein gastwirt dein mitleid, sondern nur arbeiten dürfen.
den trotz lockdowns durften in südtirol fast alle arbeiten, außer der tourismus.
also laßt uns arbeiten und wir brauchen weder mitleid noch geld von euch.
enfo
Ja genau, lasst uns arbeiten!!! Ich hoffe Ihnen ist noch in Erinnerung wozu das im Januar geführt hat. Nach außen Hyghienevorschriften geben und im Hotel/Lokal ist dann alles egal.
Sorry, aber ihre Branche interessiert sich ausschließlich für Geld und sonst nichts.
hallihallo
selten einen so blöden kommentar gelesen.
die hotels waren fast alle zu und südtirol mit bei den meisten neuinfizierten. selbst in fabriken und handwerksbetrieben waren die infizierten, aber geschlossen wurden nur die restaurants und hotels.
also beim nächsten lockdown mal alle schließen und dann ohne lohnausgleich. mal schauen ob dann so blöde kommentare enden.
flottebiene
Wenn sich alle impfen würden, dann bräuchte man sich nicht sorgen,dass man wieder schließen muss….
pantone
So ist es. Nach der Entscheidung der amerikanischen Arzneimittelbehörde, die Biontech Pfizer Impfung definitiv zuzulassen besteht auch mehr Sicherheit hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen.
Der Greenpass muß umgesetzt werden, vorerst gültig auch mit dem Test, besser nur für Geimpfte und Geheilte.
vinsch
@besserwisser ganz genau so ist es uns allen ergangen. Die Peanuts vom Staat sind relativ schnell überwiesen worden, waren jedoch nicht der Rede wert. Das Land hat noch immer nichts überwiesen, wir warten seit März. Inzwischen hat man sich aber die Löhne erhöht, da hat die Politik sehr schnell reagiert.
sorgenfrei
Naja, mein mitleid hält sich quchbun grenzen…. die letzen 10 jahre sprengt ein rekord den anderen… steuerzahler steuerte zu der errichtung der wellnesstempel 130 % abschreibung bei, was quch zum bauboom beitrug und mieten in die höhe schnellen ließ…. das bauen hat sich in den letzten 15 jahren fast verdoppelt, während der lohn der meisten lohnabhängigen seit jahrenn stagniert…. dafür gibtbes weder peanuts noch anderen unterstützungen vom staat….
hallihallo
selten einen so blöden kommentar gelesen.
die hotels waren fast alle zu und südtirol mit bei den meisten neuinfizierten. selbst in fabriken und handwerksbetrieben waren die infizierten, aber geschlossen wurden nur die restaurants und hotels.
also beim nächsten lockdown mal alle schließen und dann ohne lohnausgleich. mal schauen ob dann so blöde kommentare enden.
hallihallo
sorry, dieser kommentar ist für oben an enfo.
sorgenfrei, es hat wohl den lohnausgleich für die arbeitnehmer gegeben und einige sind immer noch in lohnausgleich. es wird sogar stark gemunkelt ,daß sie nebenher arbeiten.