Keine Kontrollen
Trotz entsprechender Ankündigung, wurden im Hotel „Weißes Rössl“ in Innichen in den vergangenen Tagen keine Kontrollen durrchgeführt.
von Markus Rufin
Vor wenigen Wochen galt das Hotel „Weißes Rössl“ in Innichen noch als Hochburg der Corona-Skeptiker. Nachdem Landeshauptmann Arno Kompatscher die Schließungsverfügung für den Betrieb zurückzog, wurde dort gefeiert.
Doch nun scheint dessen Inhaber Hannes Kühebacher einen Wandel vom Saulus zum Paulus durchgemacht zu haben – zumindest wenn man seinen Aussagen am Samstag Glauben schenkt.
Kühebacher lud die Medien nämlich zu einer Pressekonferenz ein, da vor allem die lokalen Medien Unwahrheiten über ihn verbreitet haben sollen.
Er habe das Tragen der Schutzmaske nie öffentlich abgelehnt. Auch das Coronavirus habe man nie öffentlich geleugnet. Der Hotelleitung ging es einzig und alleine um die Sicherheit der Mitarbeiter. Dass er auch keine Masken von seinen Gästen verlangt hatte, spielte bei der Pressekonferenz keine Rolle.
Nachdem einige Mitarbeiter im Sommer 2020 durch das Tragen der Maske mit Atem- und Kreislaufproblemen zu kämpfen hatten, entschied Kühebacher es im heurigen Sommer den Mitarbeitern freizustellen die Maske zu tragen.
Es handle sich um ein „Missverständnis“ so Kühebacher: „Es handelt sich nicht um eine ideologisch oder politische Stellungnahme oder gar um eine Provokation.“
Um das zu beweisen, präsentierte der Inhaber des „Weißen Rössls“ gemeinsam mit seinem Anwalt Marco Della Luna am Samstag eine Lösung, die sowohl Hotelleitung als auch die politischen Verwalter zufriedenstellen soll. Den Mitarbeitern werden nun nämlich Gesichtsvisiere verteilt, die das Atmen erleichtern, gleichzeitig aber auch laut Verordnung des Landeshauptmannes ausreichen, um sich gegen das Virus zu schützen.
Kühebacher äußerte sich auf Nachfrage der TAGEESZEITUNG auch zur Situation in den vergangenen zwei Wochen, nachdem er angekündigt hatte, sich künftig an alle Regeln zu halten. Zur Erinnerung: Landeshauptmann Arno Kompatscher kündigte Anfang August an, dass das „Weiße Rössl“ nicht geschlossen werde, es sollen aber regelmäßig Kontrollen durchgeführt werden. Sollte es auch nur einen Regelverstoß geben, werde man das Hotel auf der Stelle für zehn Tage schließen.
Doch dazu ist es laut Kühebacher nie gekommen. Die Carabinieri fuhren in den letzten Wochen zwar immer wieder vorbei, die Innenräume des Hotels wurden jedoch nie kontrolliert.
Und auch wenn es zu Regelverstößen gekommen wäre, wäre dass Hotel laut Anwalt Della Luna nicht geschlossen worden. Denn wie bei der Pressekonferenz bekannt gegeben wurde, hat Kühebachers Einspruch gegen die Schließungsverfügung dazu geführt, dass diese vom Landesgericht bis zur Verhandlung am 5. Oktober ausgesetzt wurde.
Wie Kühebacher bei der Pressekonferenz aber betonte, werde eine Schließungsverfügung ohnehin nicht nötig sein. Denn auch seinen Gästen sei die Hygiene sehr wichtig.
Übrigens: Den Grünen Pass kontrolliere Kühebacher bislang noch nie: „Gäste, die nicht im Hotel nächtigen, haben bisher ohnehin nur im Außenbereich gegessen. Das Kontrollieren des Passes oder Masketragen ist dort ohnehin nicht notwendig.
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Kommentare (23)
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andreas
Sein ignorantes Verhalten scheint sich doch negativ auf das Geschäft ausgewirkt zu haben, sonst sähe er sich nicht genötigt, eine Pressekonferenz zu veranstalten. Es ist aber effektiv mehr als peinlich, sein Haus auch nur zu betreten.
Seine Kollegen sind jedenfalls nicht gut auf ihn zu sprechen.
besserwisser
spannend finde ich ja dass der lh „etwas angekündigt“ hat und nicht eingehalten hat. aber das ist heute bei der politischen elite wohl üblich: es wird mal dick aufgetragen und angekündigt, und dann wird das volk wohl vergessen (siehe flughäfchenumfrage, siehe 500mln landesbeiträge für coronageschädigte im februar angekündigt bis heute nicht in sicht …) ….
es zählt nur die schnelle schlagzeile, haltung und einhaltung von versprechen und ankündigungen? was ist das …..
criticus
Das Problem an der Pandemie sind die irrsinnigsten Regeln, hervorgebracht von Irren und ausgeführt von gedankenlosen Beamten!
Die beiden Damen, die in Bozen ihr Mittagessen in Freien einnahmen wurden saftig bestraft und besonders Schlaue können tun und lassen was sie wollen.
leser
Criticus
Dafür musst du mit der politik ins gericht gehen, die den beamten und zumeist vorher gewesenen mulitreibern zu solchen nassnahmen verholfen hat
Es wird so sein, dass es 2022 noch schlimmer sein wird und bin gespannt, welche willküren dann auf den bürger übersät werden
aufmerksamerbeobachter
Wer ist wohl etwa der gekaufte und der Dumme? Auf jedenfall macht es Kühebacher sehr schlau, billigere und bessere Werbung kann man sich so nicht verschaffen, Geld rollt sowiso und mit dieser Gratiswerbung umso mehr.