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„Moderater Optimismus“

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Die Erholung der Südtiroler und der italienischen Wirtschaft hat zu einer Verbesserung des Geschäftsklimas in allen drei Sparten des Handels geführt: Einzelhandel, Großhandel, Kfz-Handel und Reparatur.

Die Unternehmen bewerten jedoch verschiedene Rahmenbedingungen weiterhin eher negativ, insbesondere was die Zahlungsmoral der Kund/innen betrifft. Darüber hinaus unterscheiden sich die Ertragserwartungen zwischen den verschiedenen Branchen erheblich.

Dies geht aus der Sommerumfrage des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.

Am meisten Optimismus findet man im Großhandel, wo 60 Prozent der Unternehmen erwarten, dass der Umsatz heuer höher sein wird als 2020.

In den Branchen „Holz und Baustoffe“, „Einrichtung und Haushaltsartikel“ und „Textil und Bekleidung“ ist das Geschäftsvolumen bereits ab März um mehr als 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Umsatzsteigerungen zum Teil auf den starken Anstieg der Preise für viele Waren, wie z. B. Baumaterialien, zurückzuführen sind.

Die Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich der Ertragslage im laufenden Jahr sind positiv: 79 Prozent gehen von einem zufriedenstellenden Betriebsergebnis aus. Auch die Investitionen ziehen an, insbesondere in Gebäude, Maschinen und Anlagen. Allerdings berichten die Unternehmen von einer weiterhin sinkenden Zahlungsmoral der Kund/innen und einer leichten Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit aufgrund der steigenden Kosten.

Philipp Moser

Eine Verbesserung des Geschäftsklimas ist auch im Sektor „Kfz-Handel und -Reparatur“ zu beobachten, wo neun von zehn Unternehmen heuer von einem zufriedenstellenden Betriebsergebnis ausgehen. Auch hier sind die Unternehmen mit der Umsatzentwicklung zwar zufrieden, bewerten aber viele Rahmenbedingungen – wie die Kostenentwicklung, die Wettbewerbssituation, die Zahlungsmoral der Kund/innen und den Zugang zu Krediten – weiterhin negativ.

Die Ungewissheit über das tatsächliche Ausmaß des Aufschwungs in den kommenden Monaten spiegelt sich auch in der Investitionstätigkeit wider, die sich voraussichtlich auf dem Niveau des vergangenen Jahres stabilisieren wird.

Im Einzelhandel scheint das Geschäftsklima bescheidener zu sein, auch aufgrund der langsamen Erholung der touristischen Nächtigungen.

Der Aufschwung des Umsatzes betrifft bisher nur die Südtiroler Kundschaft und auch die ersten vorläufigen Auswertungen des Sommerschlussverkaufs zeigen keine große Zufriedenheit bei den Kaufleuten. Darüber hinaus klagen die Einzelhändler über die steigenden Kosten und die verschärfte Wettbewerbslage.

Die Rentabilitätserwartungen für das Jahr 2021 sind in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. Fast die Hälfte der Einzelhandelsunternehmen in den Warenbereichen „Textil und Bekleidung“ sowie „Kosmetik- und Pharmaprodukte“ klagt immer noch über eine schlechte Ertragslage. Das Gleiche gilt für etwa ein Drittel der Unternehmen des Wanderhandels und des Fachhandels mit Lebensmitteln. Optimistischer sind dagegen die Kaufleute des Bereichs „Einrichtung und Haushaltsartikel“ sowie die Super- und Minimärkte.

Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände:

Philipp Moser, hds-Präsident

„Rund 7700 Betriebe im Einzel- und Großhandel sind Leistungsträger vor Ort, die Wertschöpfung und Wohlstand für unseren Lebensraum generieren. Wir brauchen dieses Unternehmertum, auch um weiterhin Arbeitsplätze zu sichern und vor allem um neue zu schaffen.“

Federico Tibaldo, Präsident Confesercenti Südtirol

„Der Handel arbeitet hart daran, die von der Pandemie verursachten Verluste auszugleichen. Der Rückkehr der Touristen, die Saisonschlussverkäufe und die Sehnsucht nach Normalität fördern einen moderaten Optimismus.

Wir wissen nicht, was der Herbst bringt, aber wir müssen die Probleme des Handels in all seinen Formen, einschließlich des Online-Handels, angehen. Es braucht Regeln, die den Wettbewerb und die Chancengleichheit gewährleisten und das Wachstum von Kleinst- und Kleinunternehmen ermöglichen.“

 

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