„Lage unter Kontrolle“
Die prognostizierten ergiebigen Niederschläge sind eingetreten, einige Pegelstände sind wie angekündigt angestiegen, die Lage ist unter Kontrolle, der Zivilschutzstatus Aufmerksamkeit bleibt aufrecht.
Die von den Meteorologen des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung der Landesagentur für Bevölkerungsschutz in der Nacht auf Sonntag angekündigten Gewitter und Starkregen sind eingetreten, vor allem im Norden des Landes, entlang des Alpenhauptkamms mit Schwerpunkt zwischen Passeiertal, Brennergegend und Wipptal.
Niederschläge mit Spitzen bis zu 80 Liter pro Quadratmeter
Bei der Bewertungskonferenz im Landeswarnzentrum am Sonntagmittag wurde die Lage wieder aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet:
Die Wetterlage, berichtete Meteorologe Mauro Tollardo, bleibt weiterhin instabil, im Verlauf des Nachmittags und Abends sind gewittrige Niederschläge von bis zu 25 Liter pro Quadratmeter zu erwarten.
Bei den Niederschlägen, die von Süd-Westen nach Nord-Osten vom Passeiertal über das Wipptal gezogen sind, wurden Spitzen von bis zu 80 Liter pro Quadratmeter im Wipptal aufgezeichnet.
Dieses Niederschlagsereignis hat ein Ansteigen der Pegel vor allem im Wipptal am Eisack und seinen Zubringernbewirkt, heißt es vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen. Dies führte zu Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehren und der Wildbachverbauung.
Zivilschutzstatus bleibt im Hinblick auf hydrogeologische Ereignisse auf „Aufmerksamkeit“
„In der Nacht wurde die Bezirkseinsatzzentrale Sterzing aktiviert, da der Mareiter Bach auszuufern drohte, weiters sind einige Vermurungen aufgetreten. Wegen der hohen Vorfeuchte der Böden und der prognostizierten weiteren Niederschläge von heute Abend – vor allem entlang des Alpenhauptkammes – besteht weiterhin die Möglichkeit von Rutschungen, Muren und Steinschlägen sowie einem Ansteigen der Flusspegel der Seitengewässer und kleinräumigen Überflutungen„, erklärt der Direktor des Landeswarnzentrums in derAgentur für Bevölkerungsschutz Willigis Gallmetzer.
Im Hinblick auf Hochwasser und Gewitter und hydrogeologische Phänomene bleibt der Zivilschutzstatus deshalb bei der gestern ausgerufenen Stufe der Aufmerksamkeit.
Bewertungskonferenz
Neben der Vertretung des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung nahmen heute an der Bewertungskonferenz des Landeswarnzentrums unter dem Vorsitz von Landeswarnzentrum-Direktor Gallmetzer auch der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger sowie Vertretungen der Landesämter teil, die das Ereignis aus verschiedenen Gesichtspunkten analysieren: Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen, Funktionsbereich Wildbachverbauung, Berufsfeuerwehr, Landesforstabteilung, Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung, Landesstraßendienst, Landesverkehrsmeldezentrale und Landesnotrufzentrale.
Aufmerksamkeitsstufe ist zweite von vier Stufen
Der Zivilschutzstatus „Aufmerksamkeit“ gilt bereits wegen des epidemiologischen Notstands Covid-19. Zur Beschreibung des Zivilschutz-Status wird eine standardisierte vierstufige Skala angewandt und mit den Buchstaben des phonetischen Nato-Alphabets gekennzeichnet: Normalzustand Zero, Aufmerksamkeitsstufe Alfa, Voralarm Bravo und Alarmstufe Charlie.
Die Aufmerksamkeitsstufe wird nach eingehender Bewertung dann ausgerufen, wenn ein aus Sicht des Zivilschutzes relevantes Ereignis bevorsteht, in diesem Fall sind es ergiebige Niederschläge. Die Behörden und Einsatzkräfte und die Bevölkerung werden vorgewarnt, damit sie die notwendigen Vorkehrungen treffen können.
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Kommentare (3)
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Aktualisiert: 08.08.21 – 16:23