„Wir sind wichtig“
Das Team K hat sich auf dem 2.422 Meter hohen Zendleser Kofler für den politischen Herbst gerüstet – und das eigene Profil geschärft.
Tageszeitung: Herr Köllensperger, warum haben Sie Ihre Fraktionssitzung vom Büro auf den Gipfel verlegt?
Paul Köllensperger: Bei der Klausur haben wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Es war eine andere Art der Aussprache, bei der wir einerseits eine langfristige Planung der Fraktionsarbeit und der Themenschwerpunkte für den Herbst vorgenommen haben. Andererseits wollten wir bei der Wanderung und beim anschließenden netten Ratscher auf der Almhütte das Teamgefühl stärker. Das Villnösser Tal ist eines der schönsten Täler Südtirols. Es liegt zentral und war daher für alle unsere Abgeordneten gut erreichbar.
Das Team K tut sich als Oppositionskraft im Landtag nach wie vor schwer, Erfolge einzufahren. Wie wollen Sie mehr Durchschlagskraft erreichen?
Die Rolle der Opposition im Südtiroler Landtag ist generell undankbar. Mit der Pandemie hat sich die Situation noch weiter verschlimmert. Wir haben die Kontrollfunktion gut wahrgenommen und werden das auch weiterhin tun. Es stimmt, dass viele unserer Anträge von der Mehrheit abgelehnt werden, während wir sehr häufig mit der Mehrheit stimmen, wenn wir die Maßnahmen für gut befinden. Es fällt aber auch auf, dass viele von unseren Vorschlägen zu einem späteren Zeitpunkt von der Landesregierung aufgegriffen werden. Das zeigt, dass unsere Arbeit wichtig ist. Zuletzt hat der Landtag unseren Beschlussantrag angenommen, der ein digitales Hearing vorsieht, bei dem die Abgeordneten ihre digitalen Kenntnisse auf Vordermann bringen können. Im Hinblick auf den Herbst wollen wir unser Profil schärfen und Themenschwerpunkte festlegen, die wir verstärkt verfolgen werden.
Interview: Matthias Kofler
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