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„Sie unternehmen nichts“

Die Grünen fordern Lösungen für den Verkehr auf den Dolomitenpässen: Derzeit gebe es nur „viel Lärm und nichts“.

In einer Aussendung schreiben Brigitte Foppa, Hanspeter Staffler und Riccardo Dello Sbarba:

Wollen große Konzerne einer erdrückenden Wahrheit – und deren oft naheliegender Lösung – nicht ins Auge schauen, so lassen sie Studien über Studien produzieren, die einen bereits sehr gut erforschten Sachverhalt mikroskopisch genau analysieren sollen, mit dem Ziel, sich vor der Verantwortung zu drücken.

Diese Praxis funktioniert jedoch auch im kleinen, und sogar im noch kleineren Südtirol. Denn wer im Sommer auf den Dolomitenpässen unterwegs ist, der weiß, dass die Verkehrswucht dort ein Ausmaß angenommen hat, das mit einem „Unesco Weltnaturerbe“ nur schwer in Einklang zu bringen ist. Studien haben dies bestätigt, Anrainer:innen klagen immer lauter ob der noch lauteren Motorräder (aber nicht nur) und die übervollen Parkplätze in den Hotspots setzen ein Statement für sich. Kurzum: Was wir brauchen, sind Lösungen und ein schnelles Handeln. Doch was unternimmt die Landesregierung und unser Landesrat Alfreider? Sie lassen neue Studien publizieren und die Lage „monitorieren“. Mit anderen Worten: Sie unternehmen nichts.

Dabei wären bereits erprobte Lösungen in Reichweite. Eine Verkehrsberuhigung der meist befahrenen Passstraßen ist möglich und steigert die Attraktivität unserer Berge, die wegen der Ruhe und der Schönheit der Natur besucht werden.

Die Grüne Fraktion hat in der Vergangenheit versucht, in Zusammenarbeit mit der Landesregierung eine Lösung zu finden. Leider ohne Erfolg. Wir möchten aber nicht aufgeben, denn das Thema ist zu wichtig. Aus diesem Grund werden wir anlässlich des Dreierlandtags im Herbst mit einem Beschlussantrag versuchen, den Lärm auf den Passstraßen zu verringern. Besonders Motorräder sind lärmtechnisch ein Problem, dass es anzugehen geht. Wir nehmen die Herausforderung an und wollen gemeinsam mit Tirol und Trentino hier Lösungen anbieten. Bleibt die Frage, ob die Landesregierung – Prädikat „nachhaltiger wird’s nicht“ – sich dieser Verantwortung langsam bewusst wird, oder ob sie sich doch lieber für eine neue Studie entscheidet.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • treter

    Die Landesregierung plappert schon seit Jahren von Naturschutz und Nachhaltigkeit! Höhepunkt dazu ist das kürzlich vorgestellte Strategiepapier „Everyday for Future“ wobei sie sogar die weltweite Jugendbewegung um Greta Thunberg übertreffen will! Ehrlich gesagt mir kommt langsam zum Lachen!!
    NB. Die Landesregierung bzw, die politische Mehrheit entscheidet dann doch immer für die Wirtschaft auf Kosten der Natur! So auch beim Beschlussantrag im Frühjahr 2020 im Landtag zur Rettung des Brixner Auwaldes, der einem 3D-Betondrucker Industriegebäude der Firma Progress weichen soll….
    Ehrlich gesagt mir gehen diese Phrasen unserer regierenden Politiker langsam aber sicher auf die E… pardon auf den Sack!!!!

    • besserwisser

      @treter: dieser kommentar ist perfekt. ergänzend kann man noch die seilbahnen, die grundveschwendung, die allgmein grassierende betonitis …
      das wasserbecken auf puflatsch wird wegen der paar orchideen sicher gebaut werden, so wie irgendwann auch die villnösser anbindung an die grödner welt durch war, wird irgendwann auch kastelruth an die große welt der seiser alm angeschlossen werden …
      so lasset uns betonieren. so lange bis die turis und wir selber urlaub machen. am besten mit dem nachhaltigen flughafen dessen erweiterung gegen des volkes wille und trotz der paar kröten kein thema war.
      aber wir sind nachhaltig!

      • treter

        Danke „Besserwisser“ für deine Unterstützung! Auch dein Kommentar ist super!
        Kleine Ergänzung zu deiner Liste: der Glasturm anstelle der Kölnerhütte im Rosengartengebiet wofür auch der aus dem 18. Jahrhundert stammende historische und unter Denkmalschutz stehende Teil der Schutzhütte abgerissen werden soll. Und das Ganze soll auch noch im Rahmen eines PPP-Projektes bzw. auch mit öffentlichen Geldern realisiert werden. Die Carezza Gesellschaft bzw. der Herr Florian Eisath soll das doch bitte mit eigenen Mitteln finanzieren….

  • heinz

    Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.

  • perikles

    Ich bin dafür dass die betroffenen Anrainer selber entscheiden mit einem Referendum in den Dolomitentälern

  • leser

    Aber foppa
    Gut ist, dass die EU italien eine knappe halbe milliarde schenkt um dieses geld unter den liftbetreibern zu verteilen
    Nebenbei sind due liftanlagen vielfach in privaten händen und noch dazu, zumindest in südtirol, bis gut 50% subventioniert
    Das ist echte nachhaltigkeit , aber in die vetternwirtschaft

  • olle3xgscheid

    Wichtug, olm dagegen sein, und donn selbst bis vor dem Gasthof fahren, so gesehen auf der Göfflaner Alm zu Speisen.
    Na gea hearts,auf

  • leser

    Foppa
    Richtig wäre eine anständige mait für die passtrassen zu verlangen, dann fahren schon nur mehr due hälfte vom südtiroler pödeltourismus drüber somit würde sich das problem von alleine lösen
    Allerdings müsste man das geld für anständige einsätze zweckbinden und auf keinem fall den gemeinden zukommen lassen, denn was die mit zuviel geld machen können wir laufend sehen ( und trotzdem sind sie verschuldet bis über die ohren)

  • olle3xgscheid

    Wieso eine Maut?
    30€ bei den 3 Zinnen, und ???? Überrannt!!!
    Hörts auf beim Abzocken, ein paar liegendende Polizisten , engere Strassen und Ruhe ist

  • hallihallo

    4. august : pünktlich sind die grünen zum thema dolomitenpässe aufgewacht.
    vom 10. 09 . bis 30.06. jeden jahres fährt ja kaum jemand über die pässe.
    aber was sagen die grünen , daß in bozen und brixen fast täglich stau ist.
    und wenn’s regnet wie heute, dann braucht man von der industriezone bis bozen nord ganze 45 minuten. nur weil in kardaun eine dumme ampel steht.
    stadtpolizisten sind ja nur mehr zum kontrollieren von parktickets einzusetzen, anstatt bei regentagen zwei polizisten an die kreuzung kardaun zu stellen.
    aber lieber schimpft man, daß man machtlos ist und über die autos auf den pässen ( heute absolut kein problem da oben).

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