Die regionalen Pendler
Über 4600 Arbeitnehmende aus dem Trentino pendeln täglich nach Südtirol.
Der neuen Arbeitsmarkt-News (Nr. 7/2021) ist zu entnehmen, dass es vier Ballungsräume mit Berufspendlerbewegungen aus dem Trentino nach Südtirol gibt: Der zahlenmäßig größte ist der von Trient und Umgebung, der das Südtiroler Etschtal entlang bis bis Meran reicht, der kleinste jener von Rovereto und Umgebung, der ebenso die Kurstadt berührt.
„Das Aufzeigen der Pendelbewegungen liefert zum einen interessante Erkenntnisse über das bestehende Arbeitskräftereservoir für Südtirol in der näheren Umgebung. Die Analyse zeigt aber auch, welche Möglichkeiten die arbeitsmarktbezogenen Verwaltungsdaten bieten“, leitet Stefan Luther, Direktor der Landesabteilung Arbeit, die aktuelle Publikation der Arbeitsmarktbeobachtung ein. Die Erhebung wurde nämlich ohne Befragung der betroffenen Personen durchgeführt, sondern aus Informationen gewonnen, die der Arbeitsmarktverwaltung bereits aus insititutionellen Gründen vorliegen.
Die meisten Einpendler – fast 1200 – aus dem Trentino sind in den Gemeinden längs der Etsch zwischen Trient und Salurn sowie in der oberen Valsugana wohnhaft.
Ihre Arbeitsstellen liegen in Bozen, in Meran sowie im geografisch nahen Unterland und Überetsch. Diese Arbeitskräfte nutzen die Hauptverkehrswege im Etschtal. Aus dem südlichen Trentino um Rovereto kommen immerhin noch 370 Berufspendler. Auch sie arbeiten vorwiegend in Bozen, in Meran und im Unterland/Überetsch.
Ein drittes Arbeitskräftereservoir für Bozen und das Unterland/Überetsch sind das Fleims– und Fassatal und die Umgebung der beiden Täler, woher knapp 400 Arbeitskräfte meist über den San-Lugano-Pass nach Südtirol pendeln. Ein besonderer Anziehungspunkt für diese Arbeitskräfte ist die Handwerkerzone von San Lugano/Neuradein.
Als vierter Herkunftsraum kann das Nonstal samt Umgebung genannt werden. Etwa 840 Menschen pendeln zu ihren Arbeitsstellen, die vor allem in Meran, in Bozen sowie dem Überetsch/Unterland liegen. Hier hängt die genutzte Verkehrsverbindung vor allem vom Wohnort ab.
Für Arbeitslandesrat Philipp Achammer zeigt die Analyse der Pendlerbewegungen, wie nutzbringend der Datenschatz der Landesabteilung Arbeit verwendet werden kann: „Gänzlich ohne Befragungsaufwand lassen sich interessante Erkenntnisse über wichtige Entwicklungen auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt gewinnen. Es ist mir ein Anliegen, die Informationstätigkeit über den Südtiroler Arbeitsmarkt für weitere Bereiche nutzbar zu machen: ganz im Sinne einer modernen, dienstleistungsorientierten Verwaltung.“
In der kommenden Arbeitsmarkt-News wird detailliert die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Berufspendler zwischen Südtirol und dem Trentino eingegangen (Nr. 8/2021).
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