Keine Aussetzung

Foto: Südtiroler Sanitätsbetrieb/ Ivo Corrà
Der Landtag hat abgelehnt, die Suspendierungen im Gesundheitsbereich vorübergehend auszusetzen.
von Markus Rufin
In Südtirol sind etwa 2.000 Personen, die im Gesundheitswesen arbeiten, derzeit nicht geimpft, 330 wurden bereits suspendiert. 667 Personen stehen kurz davor suspendiert zu werden, weil sie den letzten Impftermin nicht wahrgenommen haben. Jede Woche werden weitere Mitarbeiter suspendiert.
Dass die ohnehin schwierige Personalsituation dadurch zusätzlich verschärft wird, ist also sicher. Trotzdem hat Südtirol keine andere Wahl, so heißt es zumindest immer von Seiten der Landesregierung.
Nun hat aber der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, für Aufsehen gesorgt, weil er die Suspendierungen vorübergehend aussetzte. Grund dafür war zum einen die Sorge vor dem Personalnotstand, zum anderen wollte er aber auch auf eine gemeinsame Vorgehensweise aller Regionen warten.
Mittlerweile ist Zaia wieder zurückgerudert, trotzdem forderten die Freiheitlichen gestern im Landtag, dass die Suspendierungen auch in Südtirol ausgesetzt werden. „Die Impfpflicht ist mit dem Ziel eingeführt worden, die Patienten zu schützen“, meint Andreas Leiter Reber. „Aber seit Auftreten der Deltavariante weiß man, dass auch Geimpfte ansteckend sein könnten. Südtirol muss sich überlegen, ob es sich auszahle, hunderte von Mitarbeitern zu riskieren.“
Ein entsprechender Tagesordnungsantrag wurde bereits am Vortag von der Landesregierung abgelehnt, weshalb es gestern dann zur Abstimmung im Landtag kam. Konkret forderten die Freiheitlichen die Landesregierung auf, es der Region Venetien gleichzutun und die Suspendierungen in den Sanitäts-, Gesundheits- und Pflegebetrieben vorerst auszusetzen. Die Erhebung dieser Daten verursache geringfügige Ausgaben, die dafür notwendigen Mittel sollten aus dem Landeshaushalt bereitgestellt werden.
Der Antrag wurde mit 12 Stimmen dafür, 17 stimmen dagegen und zwei Enthaltungen abgelehnt.
Lesen Sie in der Freitags-Ausgabe der TAGESZEITUNG wie LH Kompatscher die Ablehnung rechtfertigt.
Kommentare (26)
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