Abgelehnte Transparenz
Der Landtag ist dagegen, dass der Sanitätsbetrieb preisgibt, wie viele Neuinfizierte geimpft sind. Und spielt damit den Impfskeptikern in die Hände.
Der Landtag hat am Donnerstag eine Entscheidung getroffen, die für Kopfschütteln sorgen dürfte:
Mit 15 Ja und 18 Nein wurde ein Antrag der Freiheitlichen zu mehr Transparenz im Umgang mit den Corona-Zahlen abgelehnt.
Andreas Leiter Reber forderte, bei der Veröffentlichung der Corona-Daten die Auslastung der Südtiroler Intensiv- und Normalstationen mit der Nennung der belegten Betten pro Krankenhaus, das Alter der Patienten auf den Intensivstationen sowie den Normalstationen und den dazugehörigen Impfstatus (abgeschlossener Impfzyklus, Teilimpfung, ungeimpft) der zu behandelnden Patienten zu veröffentlichen; die Zahl der täglich mittels PCR- und Antigentest getesteten Personen, deren Impfstatus und Symptomatik (symptomatisch/asymptomatisch) zu veröffentlichen sowie jene der davon positiv Getesteten; bei der Veröffentlichung der Zahl der an Corona verstorbenen Südtiroler das Alter der Verstorbenen und den Impfstatus zu veröffentlichen.
Es gehe bei der Tagesordnung um mehr Transparenz, erklärte Leiter Reber. Inzwischen sei ein Großteil der Risikogruppen geimpft und das verändere den Blick auf die Daten. Es sei wichtig zu wissen, bei welchen Gruppen es noch ein Risiko gebe, auch weil viele Geimpfte noch schwer erkranken würden. Die Offenlegung der Daten könnte aufzeigen, was die Impfung könne. Sie schütze vor schweren Verläufen, aber nicht hundertprozentig. Das sei kein Argument gegen die Impfung, aber man müsse der Bevölkerung gegenüber offen sein. Nur so könne man auch vermitteln, warum bestimmte Dinge notwendig seien oder nicht. Und man könne abschätzen, ob es neben der Impfung noch weitere Alternativen brauche.
SVP-Sprecher Gert Lanz hinterfragte den Ruf nach Transparenz und fragte, ob die geforderten Details wirklich wichtig seien. Es gebe Indikatoren, die eindeutig seien, z.B. die Todesfälle. Transparenz bringe nichts, wenn die Empfänger der Daten nicht damit umgehen könnten.
LH Arno Kompatscher teilte das Anliegen, möglichst viel Transparenz zu gewähren. Es sei aber nicht so, dass es zu wenig Information gebe. Wichtig sei auch, wie man mit Informationen umgehe. Im kleinen Land Südtirol wäre es zudem problematisch, zu detailliert zu werden, weil sich bei geringen Fallzahlen auch ein Name ermitteln lasse.
Der Landtag sagt also Nein zu mehr Transparenz und vermittelt damit den Eindruck, dass es bei den Impfstatistiken etwas zu verbergen gäbe. Dabei ist die Veröffentlichung dieser Daten in anderen Ländern schon gang und gäbe.
LESEN SIE HIER, WELCHER ABGEORDNETE WIE ABGESTIMMT HAT:
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Kommentare (59)
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unglaublich
Transparenz gibt es nur dort, wo es nützlich ist.
„Der Bürger kann mit den Daten nicht umgehen“. Wahnsinn!
arnold
„Transparenz bringe nichts, wenn die Empfänger der Daten nicht damit umgehen könnten.!“ Geh bitte Lanz hören Sie auf! Wichtig ist dass Sie in der Vergangenheit mit den Daten immer umgehen konnten!
steve
Da hat er Recht!
Ich erinnere an die Aussage:
“ Auf Gibraltar mit einer Durchimpfhngsrate von fast 100% waren viele Geimpfte unter den Positiven“
Ist ja auch logisch wenn die Impfung nicht 100% schützt und fast alle geimpft sind.
Oder „Auf Gibraltar steigen die Fallzahlen obwohl fast 100% geimpft sind“
ja logisch ist das auch möglich! Gibraltar ist ja viel zu klein für eine Herdenimmunität und wer weiss wie hoch die Fallzahlen ohne Impfung wären.
robby
„ Transparenz bringe nichts, wenn die Empfänger der Daten nicht damit umgehen könnten“
Das sagt genau der größte . im Landtag. Er schließt wohl von sich auf andere.
pingoballino1955
Anscheinend konnte der Lanz mit seinem Betrieb auch nicht umgehen,und dann noch solche Meldungen rauslassen??? Gehen sie nach Hause,höchste Zeit!!!
luis2
Das spiel der Tropete funktioniert in dem man hinten wenig hinein bläst und vorne der Ton laut kommt, aber wer dies nicht beherrscht kommt leider ein Furz.
Transparenz, kann jeder selber darüber nach denken, ich hoffe das Corona beeinträchtigt nicht die Gehirnzellen.
luis2
Wer immer Lügt, dem glaubt man nicht, wenn er auch die Wahrheit spricht. Das Zahlengebäude besteht aus Lügen von allen Seiten. Lugenbeitl die ihr Geld wert sind.
genuaischgenua
Als absoluter Impfbefürworter kann ich diese Entscheidung nicht nachvollziehen, außer die Svp bringt einen eigenen Beschulss ein und möchte den Freiheitlichen nicht diese Genugtuung überlassen. Transparenz sollte immer an oberster Stelle stehen, ob dies gerade in den Kram passt oder nicht.
na12
Keine Impfung schützt zu 100%, besonders nicht Alte und Immunschwache. Das ist bei der Grippeimpfung auch so.
Die Sanität hat sowieso schon Probleme mit der Bürokratie. Sollen Sie das hinkriegen, was es momentan braucht.
kritiker
Das ist von der Landesregierung ein sehr schwacher Zug. Sie darf sich nicht wundern, wenn die Skepsis bei den Leuten wächst. Wahrscheinlich wie bei der SVP üblich, abgelehnt, da der Vorschlag von einer Oppositionspartei gekommen ist. Verständnis für Psychologie gleich null.
kritiker
Wie kann man als Landesregierung nur so bescheuert sei, sich die Impfskeptiker selbst herzuzüchten.
zeit
Der lanz ist davon überzeugt,die bürger sollten nicht alles wissen,denn er spricht aus erfahrung
enfo
Wer in einer Demokratie gegen Transparenz ist, ist im falschen politischen System. Diesen Schmarren den die meisten Politiker bald von sich geben, ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Das schlimme dabei ist aber, dass es immer so weiter geht.
wurm
Also Transparenz wäre angebracht — eigentlich wichtig für geimpft und nich geimpft — zumindest würde man sehen wer im Krankenhaus liegt oder wer sich infiziert.
sukram
Diese Daten würden nur Sinn machen, wenn komplette Datensätze inklusive Alter und Abstand zur Impfung publiziert werden.
Ohne eine Detailanalyse führt das nur zu propagandistischen Schlagzeilen, die keinen Mehrwert bringen.
pingoballino1955
Herr Kompatscher,was soll das :Privacy ???? Was habt ihr zu vertuschen,oder zu verstecken?
zeit
super taktik der l.regierung.so spricht niemand mehr von der lohnerhoehung der politiker.
wer hat gewonnen? die politiker.
mit der ersten scheisse die naechste zudecken.