„Brauchen eine Vision“
Alex Ploner vom Team K schlägt per Beschlussantrag im Landtag vor, ein Strategiepapier für die Kulturförderung einzuführen.
Viele Städte und Regionen in Österreich, der Schweiz und Deutschland planen ihre Kulturpolitik in Form eines Kulturleitbildes. Dabei handelt es sich um eine systematische Aufarbeitung der Zielsetzungen, Grundsätze, strategischen Schwerpunkte, Leitlinien und Maßnahmen in der Kulturförderung. Alex Ploner (Team K) schlägt per Beschlussantrag im Landtag ein solches Strategiepapier auch für Südtirol vor. Die Corona-Krise hat bewiesen, dass in der Kulturförderung hierzulande keine durchdachte Strategie verfolgt wird.
„Nachdem aufgrund der Covid19-Pandemie die gesamte Kreativwirtschaft zum Erliegen gekommen ist, muss den Südtiroler Kunstschaffenden wieder auf die Beine geholfen werden – darin sind sich alle einig. Wie die Kulturförderpolitik des Landes in Zukunft auszusehen hat, scheint momentan weniger klar zu sein. Fest steht, wir brauchen eine klare Vision und umsetzbare Strategien für die Südtiroler Kreativwirtschaft. Ein Kulturleitbild oder ein Kompetenzzentrum Kreativwirtschaft könnten genau dies bieten. Ich hoffe, dass die Mehrheit aus SVP und Lega einen solchen Ansatz unterstützt und somit die konkrete strategische Arbeit für den Wiederaufbau, eine Neuorientierung und damit Stärkung der Südtiroler Kreativwirtschaft unterstützt“, gibt Alex Ploner zu bedenken.
Tatsächlich planen Städte, wie bspw. Salzburg, ihre Kulturpolitik mithilfe von Leitbildern und Kulturentwicklungsplänen, welche für bestimmte Zeitperioden ausgearbeitet werden. Durch diese werden Ziele und Visionen festgesetzt und die konkreten Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele und Visionen in einem Kulturentwicklungsplan zusammengefasst. Insgesamt ergibt sich ein Kulturleitbild, welches als Fahrplan für eine strategische Kulturentwicklung betrachtet werden kann. Weiters könnte in diesem Zusammenhang auch ein politisch unabhängiges Kompetenzzentrum aufgebaut werden, welches strategische und praktische Maßnahmenempfehlungen ausarbeitet oder sich direkt an der Ausarbeitung des Kulturleitbildes beteiligt.
„Je mehr Transparenz und Zusammenarbeit mit allen Kulturschaffenden des Landes, mit klaren Regeln und Maßnahmen gesucht und gefördert wird, umso mehr tritt die Vitamin-B-Realität in der Kulturförderung in den Hintergrund. Zudem gilt es immer stärker zwischen Ehrenamt und auf Gewinn ausgerichtete Kreativwirtschaft zu unterscheiden. Mit einem Strategieinstrument würden sich aus meiner Sicht auch die Kulturlandesräte mit ihren Verwaltungen leichter tun in der Planung und Abwicklung von Fördermittel“, ist Alex Ploner überzeugt.
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